Wehr – Der Awo-Ortsverein Wehr muss seine Unterkunft in der Talstraße verlassen und ist deshalb auf der Suche nach einer neuen Bleibe. „Die Kündigung hat unseren Sozialverein völlig unerwartet und auf dem linken Fuß getroffen“, wie der Vorsitzende Michael Thater bei einem Pressegespräch im Awo-Heim erläuterte. Der Verlust der Räumlichkeiten bedeute eine ernsthafte Gefährdung für den Verein. Das Gebäude in der Stadtmitte hat den Besitzer gewechselt und dieser plane die Immobilie umzubauen und zukünftig anders zu nutzen. Bis zur Jahresmitte bleibt der Arbeiterwohlfahrt nun Zeit, aus den parterre gelegenen Räumen auszuziehen.
21 Jahre lang war die Begegnungsstätte für Mitglieder und Gäste ein beliebter Treffpunkt für Spiel, Unterhaltung, gemeinsames Essen und für Informationsveranstaltungen. Man habe in den über zwei Jahrzehnten der Mietdauer viel in die Räume investiert, auch einige Renovierungen durchgeführt, wie in der Pressekonferenz mit dem Awo-Vorstandsteam unter Leitung von Michael Thater betont wurde. Es sei immer das Anliegen des Vereines gewesen, den Besuchern das Gefühl des Willkommens und der Behaglichkeit zu geben.
Was jetzt dringend gesucht wird, ist eine gleichwertige Lokalität. Ebenfalls zentral gelegen, barrierefrei und auch von der Größe her mit der bisherigen von rund 80 Quadratmetern vergleichbar. Gerne würde der Verein wieder Dauermieter sein, aber wenn es eher machbar ist, wäre man auch mit einem stundenweisen Mietverhältnis einverstanden.
Mit dem Bezug neuer Räume erhofft sich die Awo auch einen Mitgliederzuwachs. Neue Ideen und Anregungen durch junge Familien mit Kindern, aber auch ein Jugendtreff wären wünschenswert, so die einhellige Meinung. Denn in den nächsten Jahren sei in Deutschland eher mit einem weiteren sozialen Abstieg, denn mit einer Verbesserung dieser Situation zu rechnen. Die Hilfe der Awo wird es also weiter benötigen. Und um ihrer Arbeit weiter nachkommen zu können, braucht es neben neuen Mitgliedern auch recht bald wieder ein Domizil. Awo-Vorsitzender Michael Thater unterstrich erneut die große Bedeutung des Ortsvereins für die Stadt, das gesellschaftliche Leben und das soziale Miteinander. Neben wertvoller Seniorenarbeit leistete die Awo wichtige Pionierarbeit bei der Einrichtung des Tafelladens und bot Unterstützung bei der ersten Flüchtlingswelle im Jahr 2015. Die Awo benötige also weiterhin eine bezahlbare barrierefreie Unterkunft, ein Lokal das es ermögliche, eigenständig das zu erwirtschaften, was sie für den eigenen Unterhalt und zur Unterstützung Hilfsbedürftiger benötige. Ohne neue Unterkunft sieht Thater den Fortbestand des Vereines ernsthaft infrage gestellt.
Übrigens: In der Vergangenheit residierte die Awo in der Stadthalle, danach in der Krebsbachstraße und bis jetzt in der Talstraße. Dass es der letzte Standort sein könnte, daran wagt im Vorstand niemand zu denken. So ist die Hoffnung groß, dass sich bald eine gute Lösung finden lässt.