Wehr – Ein Jubiläum ist immer ein Grund, um Rückschau zu halten. Im Rahmen des Hallenbad-Frühstücks am Sonntag eröffneten Bürgermeister Michael Thater und die Vorsitzende des Hallenbad-Fördervereins, Christine Mattes, eine Ausstellung, welche die 50-jährige Geschichte des Bades und das 20-jährige Bestehen des Vereins würdigt. Jedes Jahr von Bad und Verein ist mit 100 Euro dotiert, sodass der Verein 7000 Euro an die Stadt Wehr übergeben wird. Sie dienen der Sanierung des Hubbodens, der in diesem Jahr bereits seinen Dienst versagt hat. Er ist ein Alleinstellungsmerkmal des Wehrer Hallenbades und für das Kinder- und Seniorenschwimmen wichtig. „Alle Einnahmen des Vereins wie Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erlöse aus Aktionen werden zu 100 Prozent in das Hallenbad investiert“, versicherte die Vorsitzende und dankte allen Leihgebern, die Fotos und Zeitungsausschnitte zur Verfügung gestellt hatten.
In zehn Schautafeln wird die Geschichte des Wehrer Bades und auch des Schwimmsports anschaulich dokumentiert. Bis 1953 hatte Wehr keine richtige Badeanstalt, stattdessen mussten die Badenden mit Flüssen und Industriekanälen vorliebnehmen. Ein wichtiger Markstein war der Bau der Sportanlagen in der Frankenmatt, bei dem auch ein wettkampfgerechtes Schwimmbecken entstand, das schnell zu einer Blüte des Wehrer Schwimmsports führte. Diese animierte die Stadt zu ehrgeizigen Plänen. Otto Wucherer hatte die Idee, ein Hallenbad an das Freibad anzubauen und ein neues Kabinenhaus für beide Bäder zu errichten. Die Eröffnung des 2,64 Millionen Mark teuren Bades im Oktober 1973 war ein großes Ereignis für die Stadt. Heutzutage ebenfalls sehr vertraut klingen die Debatten aus den 1970-er und 1980-er Jahren zum Thema Energiesparen. 1976 gab es nur noch zwei Mal im Monat die Möglichkeit zum Warmbaden.
Bäder sind stets ein Zuschussbetrieb für die Kommunen: Nach Angaben der Stadt werden das Hallen- und Freibad 2025 wohl einen Verlust von 735.000 Euro schreiben. Der Rückgang der Besucherzahlen und die Diskussion um die Entlastung des städtischen Haushaltes führten vor 20 Jahren zur Gründung des Fördervereins, der sich als Rettungsring für das Bad erweisen sollte. „Für die nächste Hallenbadsaison planen wir eine weitere Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte unseres Vereins“, so Christine Mattes.