Welche Themen werden Wehr im Jahr 2022 beschäftigen? Wir geben den Überblick über die wichtigsten Ereignisse im Jahresverlauf.

  • Die größte und auffälligste Veränderung wird die Stadt zweifellos in der Innenstadt erleben. Wer den derzeitigen Baufortschritt auf dem Brennet-Areal Wehr beobachtet, wird kaum Zweifel hegen, dass die drei Märkte (Schmidts Markt, Lidl und Drogeriemarkt Müller) noch in diesem Jahr eröffnet werden. Und auch der Baubeginn des neuen Ärztehauses wird in diesem Frühjahr erfolgen. Vermutlich entsteht zeitgleich auch das benachbarte Zwillingsgebäude der Brennet GmbH. Dies hofft zumindest die Stadt, damit dieses zentrale Areal nicht so lange eine Baustelle bleibt. „2022 wird es darum gehen, wie wir den neuen Bereich mit dem Zentrum der Hauptstraße verzahnen“, kündigt Bürgermeister Michael Thater an. Denn das Einkaufszentrum soll kein Satellit der Innenstadt sein, sondern eine Einheit bilden, von dem auch der Einzelhandel profitiert. Dazu gebe es bereits einige Ideen, die nun gemeinsam mit der Brennet realisiert werden sollen.
Das Wehrer Brennet-Areal soll der große Wurf für die Innenstadt werden. Aber mit den drei Handelsmärkten ist es nicht getan. In diesem ...
Das Wehrer Brennet-Areal soll der große Wurf für die Innenstadt werden. Aber mit den drei Handelsmärkten ist es nicht getan. In diesem Jahr geht es um die Frage, wie das Areal mit der Hauptstraße verzahnt werden soll. Das Luftbild zeigt den Stand der Bauarbeiten um den Jahreswechsel 21/22. Bild: Erich Meyer | Bild: Erich Meyer
  • Auch das Brennet-Areal in Öflingen steht vor einer Neubebauung. Der Bebauungsplan sieht im südlichen Bereich eine Wohnbebauung um einen großzügigen Innenhof vor. Der
    nördliche Teil soll weiter Gewerbegebiet bleiben. Beide Gebiete zusammen werden voraussichtlich im Laufe des Jahres zum Sanierungsgebiet, so dass auch Fördergelder fließen könnten. Angedacht ist eine spätere Erweiterung dieses Sanierungsgebiet bis zum Bahnhof Wehr-Brennet. Damit könnte dieses Gebiet ein neues Gesicht erhalten.
  • Noch völlig offen ist dagegen derzeit, was mit dem Alten Krankenhaus in der Georg-Kerner-Straße passiert, nachdem das auf den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude spezialisierte Architekturbüro Sutter eine Sanierung für erstrebenswert hielt. Bürgermeister Michael Thater hält nach wie vor den Abriss des Gebäudekomplexes und die Überplanung des gesamten Bereichs für die beste Lösung, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Die Präsentation von Sutter habe aus seiner Sicht gezeigt, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich sei, lediglich ökologische Argumente sprächen gegen einen Abriss und Neubau. „Die Frage ist, ob uns diese ökologischen Argumente einige hunderttausend Euro wert ist“, so Thater. Letztlich müsse die Entscheidung der Gemeinderat treffen, so Thater. Klar ist nur: Sie wird in 2022 fallen.
  • Wenn es nach der Stadtverwaltung geht soll in diesem Jahr auch ein weiteres Wohngebiet vorbereitet werden: Im südlichen Wohngebiet Hölzle könnte die nach wie vor ungebrochene Nachfrage nach Bauland zumindest teilweise befriedigt werden. Etwa zwei Hektar Land könnten bebaut werden, die Grundstücke befinden sich bereits in städtischem Eigentum. Allerdings: Für die Erschließung mit einem Abwasserkanal muss sich die Stadt noch mit zwei angrenzenden Grundstücksbesitzern einigen. „Wenn das nicht gelingt, wird es vorerst auch kein Baugebiet geben“, so Thater. Dann bliebe der Stadt nur, den Kurs der vergangenen Jahre fortzusetzen und auf die Bebauung von Baulücken zu setzen.
  • Das Hölzle – bislang eine digitale Diaspora – soll schon in diesem Jahr an die Datenautobahn angeschlossen werden. Mit den Hausanschlüssen wurde bereits im Dezember begonnen. Auch das Enkendorf und der Meierhof sollen bald beim Ausbau des Breitbandnetzes zum Zuge kommen. Fünf Millionen Euro sollen dazu verbaut werden.
Der Ausbau des Breitbandnetzes soll 2022 Richtig Fahrt aufnehmen. Fünf Millionen Euro könnten verbaut werden. Ende des Jahres sollen ...
Der Ausbau des Breitbandnetzes soll 2022 Richtig Fahrt aufnehmen. Fünf Millionen Euro könnten verbaut werden. Ende des Jahres sollen mehrere Wohngebiete bereits an die schnelle Datenautobahn angeschlossen sein. Archivbild: Andreas Böhm | Bild: Andreas Böhm
  • Mit einer neuen Machbarkeitsstudie zur Wehratalbahn wollen die Städte Wehr, Bad Säckingen Schopfheim und Hasel gemeinsam mit den beiden Landkreisen Waldshut und Lörrach dem Nahverkehrsprojekt Rückenwind geben. Was jahrelang lediglich eine ferne Zukunftsvision war, könnte nun tatsächlich reale Formen annehmen. „Im Vergleich zu anderen
    stillgelegten Bahnlinien liegen wir zeitlich vorne“, freut sich Bürgermeister Michael Thater. Im Sommer werden die Ergebnisse des Gutachtens erwartet. Anschließend liegt der Ball wieder bei der Landesregierung in Stuttgart.
  • Der innerörtliche Nahverkehr ist Gegenstand eines integrierten Verkehrskonzepts, dass die Stadt im Lauf des Jahres erstellen will. Darin soll unter anderem untersucht werden, wie bestehende Verkehrsmittel besser vernetzt werden können. Den Antrag hatte die grüne Gemeinderatsfraktion schon 2019 gestellt.
  • Eine der spannendsten politischen Entscheidungen könnte den Ortsteil Öflingen betreffen: Die mögliche Abschaffung der Unechten Teilortswahl. Nachdem sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr noch weggeduckt hatte, und die Frage in einer Bürgerversammlung debattiert haben wollte, soll das Thema nun – 50 Jahre nach der Eingemeindung Öflingens – erneut in den Gemeinderat kommen.
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