Wehr – Ein herausragender Erfolg war die Premiere der Seniorenfasnacht. Erwartet hat die Narrenzunft 70 Gäste, gekommen und angemeldet hatten sich schließlich rund 200 Fasnächtler – nicht in den kleinen Saal, „das war schnell klar“, sondern ganz klassisch in die Halle, sagte Renate Schlageter. Mit der Bühne inklusive Fasnachts-Deko wurde die Seniorenfasnacht das, was sich viele erhofft hatten: ein von Anfang an stimmiger Nachmittag.
Sich selbst auf die Schippe nehmend, meinte eine Seniorin beiläufig „wir sind halt jetzt das Rolltorgeschwader“. Und gleich war sie mit ihren Freundinnen am Schunkeln. Noch vor dem eigentlichen Startschuss war die Stimmung schon prächtig. Eigentlich, ja eigentlich – denn in Wehr fangen die Veranstaltungen mit dem Erklingen des Narrenmarsches an, wie Sarah Schaffner als Zunftmeisterin anmerkte. Unkonventionell haben sich die Senioren auf den exzellenten Alleinunterhalter „Klaus“ eingelassen. Der traf deren Musikgeschmack. Schon beim ersten Lied wurde kräftig und mit Leidenschaft mitgesungen. Verkleidete Bischöfe, Harlekins oder als Piratenbräute, bunt war die Seniorenschar gekleidet. Wenn Fasnacht, dann richtig. Ein Lebensmotto wird also gut gepflegt.
Mit Stil behütet und mit knallbunten Stolas: Auch einige Männer traten mit fantasievollen Kostümen bei der Seniorenfasnacht an. Von der Bühne kamen drei närrische Beiträge, stark im Dialekt und passend im Ton. Ganz dem Motto folgend, „Fasnacht wie zur alten Zitt“. Und wie es sich durchaus gehört, wurde der nahtlose Übergang von Kaffee und Kuchen zur Schorle auch zelebriert. „Ach, mal wieder ein Gläschen Sekt, das passt jetzt gut“, klang‘s von einem langen Tisch herüber.
Die Seniorenfasnacht muss zum Standard am zweiten Faißen in Wehr werden, da waren sich viele vertraute Gesichter am Ende einig. Die Premiere war jedenfalls perfekt gelungen.