Wehr- Der Kirchenchor St. Martin hat in seiner Mitgliederversammlung am Sonntag eine positive Bilanz gezogen. Das Ensemble gestaltete insgesamt sieben Gottesdienste mit – vier in Wehr, zwei in Öflingen und einen in Schwörstadt. Für den liturgischen Gesang „zum Lobe Gottes und zur Freude der Gemeinde“ sagte Stadtpfarrer Matthias Kirner den 45 Aktiven ein herzliches „Vergelt‘s Gott“.
Der Chor steht vor Herausforderungen, die er mit Spaß am Singen und der Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen, meistert. Der Vorstand hatte an einer Infoveranstaltung über die Bildung der neuen, wesentlich größeren Seelsorgeeinheit teilgenommen. „Fürs Erste bleibt also alles so, wie es ist“, berichtete die Vorsitzende Susanne Gentner.
Bürokratische Hürden
Zum Bedauern des Chores ist der Einsatz von Organisten mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Hinzu kommt, dass der langjährige Organist Michael Asal im vergangenen Jahr verstorben war – ihm und den ebenfalls verstorbenen Mitgliedern Elisabeth Thater und Thomas Strecker widmete der Chor eine Gedenkminute.
In Zukunft wird Niklas Volz gelegentlich die Orgelbegleitung übernehmen, aber der Chor und seine Dirigentin Elisabeth Schlegge-Weidt hatten schon Alternativen entwickelt: So arbeitete der Chor mit Bläsern der Stadtmusik und Streicherensembles zusammen, außerdem übernimmt immer wieder die Dirigenten am E-Piano die Begleitung – dafür schaffte sich der Chor eine Verstärkeranlage an; großer Dank galt Rupert Kiefer, der dem Chor einen Schrank gebaut hatte. Der Bericht der Schriftführerin Beate Frantzen-Hirsmüller verzeichnete 36 Proben, sieben Auftritte in den Kirchen der Seelsorgeeinheit Wehr-Schwörstadt und zehn gesellige Anlässe. Das Repertoire besteht aus Traditionellem und Modernem, Bekanntem und Unbekanntem, etwa bei der Karfreitagsliturgie. Auch am Ostersonntag in St. Ulrich, Öflingen, lag der Schwerpunkt auf zeitgenössischen Kompositionen.
Fünf neue Sänger im Chor
Zu dem „Schnupperwochenende“ waren trotz intensiver Werbung keine Gastsänger erschienen, doch gelang es im Laufe des Jahres, fünf neue Sänger zu gewinnen, darunter in Person von Julian Nehls einen jungen Neuzugang für das Tenorregister. Der Gottesdienst zum Kirchweihfest Ende Juni wurde mit Liedern aus dem Frühbarock und der Moderne, begleitet von Niklas Volz an der Orgel, bereichert. Das Programm wurde beim Patrozinium in Öflingen wiederholt, dieses Mal mit E-Piano-Begleitung. Bei den Patrozinien in Wehr und Schörstadt erklangen die Messe von Christopher Tambling und das „Dextera Domini“ von Josef Rheinberger in Begleitung eines Streicherensembles. Am zweiten Weihnachtsfeiertag führten Chor und Bläser der Stadtmusik Jacob de Haans „Missa Brevis“ auf. „Wir wollen zeigen, dass es auch in der zeitgenössischen Musik schöne kirchenmusikalische Kompositionen gibt“, so die Dirigentin. Für jeweils 40-jähriges Chorsingen wurden in der Mitgliederversammlung Elke Schultz-Thater und Richard Blatter vom Diözesan-Cäcilien-Verband geehrt.