Am See-Ende in dem kleinen Ort Bodman lebt und arbeitet Peter Lenk. Dort entstehen seine Ideen, seine provokanten Bildhauerarbeiten, die deutschlandweit für Aufsehen sorgen. Nicht jeder ist einverstanden, auf welche Art und Weise seine Kunstwerke den Weg in die Gemeinden und Städte finden. Doch Tatsache ist: Sind sie erstmal an Ort und Stelle, werden sie zu Publikumsmagneten. Wir haben zu seinem 70. Geburtstag Glückwünsche aus Bodman-Ludwigshafen und Stockach gesammelt. Die Städtische Galerie Fauler Pelz Überlingen zeigt bis 15. Oktober eine große Ausstellung seiner Arbeiten von den 1980-er Jahren bis heute. Zu sehen sind rund 60 Skulpturen und Entwürfe aus allen Schaffensphasen, darunter zahlreiche Einzelfiguren und Details.
Sie gratulieren Peter Lenk
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Wilderich Graf von und zu Bodman: "Herzliche Glückwünsche, Peter Lenk, zum 70. Geburtstag. Es war ein Wagnis, einem echten 68-er Künstler im dörflichen Bodman das ehemalige Doktorhaus zu überlassen. Man sah ihn an einem Marmorblock meißeln und schließlich haben seine 'Schwäbischen Floßfahrer' und vor allem die 'Mauerkieker' in Berlin für kulturpolitische Aufregung gesorgt und auch bundesweit Bodman-Ludwigshafen bekannt gemacht. Auch Peter Lenks 'Narrenschiff' strandete eines Morgens überraschend neben dem Konzil in Konstanz. Im Zusammenhang mit Peter Lenk wurde im Gedenken an Goethe zitiert: 'Es wird einem nichts erlaubt.
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Spricht in seiner Neujahrsbotschaft über geplante Investitionen und plädiert für ehrenamtliches Engagement: Bürgermeister Matthias Weckbach. Bild: Friedrich W. Strub | Bild: Friedrich W. Strub -
Klaus Meckelburg, CDU-Gemeinderat, Bodman-Ludwigshafen: "Ich bin mit Peter Lenk seit vielen Jahren befreundet, wir kennen uns schon über 30 Jahre, da war er noch als Kunsterzieher am Gymnasium in Stockach tätig. Damals ist er auch mit seiner Frau Bettina, einer hervorragenden Töpferin, zum Verkauf auf den Markt nach Freiburg gefahren.
- Thomas Warndorf, ehemaliger Kulturamtsleiter von Stockach: „Er sei ein Provokateur. Das behaupten diejenigen, die sich prinzipiell von der Wahrheit provoziert fühlen. Er sei ein Anarchist. Das glauben diejenigen, deren Kunstverständnis von biedermeierlicher Anpassung beherrscht ist. Er sei ein Gesellschaftskritiker. Aus der Sicht der Polit-, Banken- und Großindustriemafia ist das so. Weshalb aber wird so selten gesagt, er sei ein guter Künstler? Weil die Erkenntnis, von Peter Lenk als Teil eines gut geschmierten Apparates ertappt zu werden, durchaus verstören kann. Er ist der Esel, der das Gras abfrisst, obwohl man es doch so gerne hätte wachsen lassen über Korruption, Betrug und Ausbeutung in diesem Land. Es ist aber sein Verdienst, dass einem das Lachen trotzdem nicht vergeht. Am meisten lachen darf man über diejenigen, die enttäuscht sind, wenn sie nie ihr madenhaftes Dasein in einer Lenk-Skulptur verewigt finden. Weiter so, lieber Peter Lenk und Dank dafür, mehr für die Gesellschaft zu leisten als es ein Träger des Bundesverdienstkreuzes schaffen könnte. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag."
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Bürgermeister Alois Fritschi (rechts) dankte den sparkassenverantwortlichen Michael Grüninger, Udo Klopfer, Tanja Jarde, Richard Christ (Marktdirektor Stockach) und Mona Handrick (von links) für ihr Engagement in Eigeltingen. Bild: Susanne Schön - Johannes Waldschütz, neuer Museumsleiter in Stockach: "Wenn man Denkmal anders liest, fordert es als 'Denk mal!' zum Nachdenken auf. Peter Lenk – so scheint mir – nimmt auf diesen Wortsinn Bezug. Er setzt sich kritisch mit Politik und Zeitgeschehen auseinander, er kommentiert und provoziert und das immer wieder auch ungefragt. Als Kind der Bodenseeregion bin ich mit Lenks Kunstwerken in Überlingen und Konstanz aufgewachsen. Fasziniert hat mich, wie er die Imperia in einer Nacht-und Nebel-Aktion aufgestellt hat. Als Mittelalterhistoriker begeistert mich sein Porträt Abt Wilhelms in Hirsau. Der strenge Klosterreformer des 11. Jahrhunderts versuchte jeden Bereich des klösterlichen Lebens zu kontrollieren. In Lenks Skulptur hält er die Mönche in seinen Händen. Als Neu-Stockacher schmunzele ich über den Ehrenwortbuben und weiß, dass Lenk-Werke auch Publikumsmagneten sind. Zum 70. Geburtstag wünsche ich Peter Lenk alles Gute und noch viele schaffensreiche Jahre. Vor allem aber, dass seine Kunst nicht nur auf Tabubruch und Provokation reduziert wird, sondern die hinter den Kunstwerken steckenden Botschaften Gehör finden und als 'Denk mal!' zum Nachdenken anregen."