Im Februar 1995 sind sie plötzlich international bekannt: Peter Freudenthaler, Volker Hinkel, Ralf Wochele, Roland Röhl und Thomas Mangold – die Gründungsmitglieder der Pforzheimer Band Fools Garden. Mit ihrem Hit „Lemon Tree“ waren sie mehrere Woche auf Platz Eins der deutschen Charts, gewannen Platin-Auszeichnungen in mehreren europäischen Ländern. Zwar konnte die Band danach nie wieder an ihren Erfolg anknüpfen und gilt folglich als One-Hit-Wonder. Eine große Nummer sind die Pforzheimer dennoch – und spielen im Juni bei Seeklang-Festival im beschaulichen Ludwigshafen. Wie das?

Jonathan Noll organisiert das Festival mit seiner Eventfirma zum dritten Mal. Ursprünglich sei es für ihn nur als einmaliges Marketing-Instrument gedacht gewesen, um seine neu gegründete Firma bekannt zu machen. „Wir hätten als Werbung auch plakatieren können. Aber den besten Eindruck macht man, indem man einfach sein Produkt zeigt“, erklärt er.
Sie wollen in jedem Jahr mehr bieten
Allerdings sei bereits die erste Veranstaltung so erfolgreich gewesen, dass Noll weitermachen wollte. „Unser Ziel war dann, in jedem Jahr eins drauf zu setzen und uns zu verbessern“, sagt er. Im vergangenen Jahr vor allem in technischer Hinsicht mit besseren Anlagen und Show – nun auch musikalisch.

„Für uns war schnell klar, dafür kommt nur Fools Garden in Frage“, sagt Noll. Denn der gelernte Veranstaltungstechniker kennt die aktuellen Bandmitglieder von seiner Ausbildung. Er habe sie kennengelernt, als er beim Mammutbaum-Festival in Freiburg half, und sich direkt gut mit ihnen verstanden habe. „In dieser Branche braucht man eines von zwei Dingen: Kontakte oder Geld“, sagt Noll lachend.
Fürs Seeklang-Festival 2023 habe er der Band dann eine normale Booking-Anfrage geschickt. Mit einer Zusage habe er trotz der Bekanntschaft aber nicht gerechnet. „Ich dachte eigentlich, wir wären denen zu klein. Sie wussten aber, dass wir professionell arbeiten und haben Videos der letzten Jahre gesehen. Und auf einer schwimmenden Bühne zu spielen, ist auch für die etwas Neues“, erklärt Noll die Zusage.
Weltmeister-DJ legt am Samstag auf
Die bekannte Band soll aber nicht das einzige Highlight sein. „DJ Eskei83 wird auflegen, der ist DJ-Weltmeister und hat schon vor 100.000 Leuten aufgelegt“, so Noll. Ohne Risiko sei die Verpflichtung solcher Künstler nicht. Denn das Budget seiner Firma für das Festival sei eher klein, hohe Eintrittspreise könne er in Ludwigshafen nicht verlangen. Die Gage für solche Künstler sei dagegen hoch. „Das ist auf jeden Fall risikobehaftet. Aber wir wollten das unbedingt machen.“
Abstriche mache er dafür bei Platz, Lautstärke und Feuerwerk. Anders gehe es nicht. Pyro- und Lasershow soll des dennoch geben. Und mit Gewinn kalkuliere er ohnehin nicht. „Der Fokus liegt auf der Reichweite, nicht auf dem Geld. Das Seeklang-Festival ist für mich ein Verlustgeschäft. Aber es bringt mir viele neue Aufträge“, erklärt Noll – und verspricht für 2024, noch einmal einen draufzusetzen.