Ein Jahr war gefühlt schneller vorüber als ein Wimpernschlag. Und schon ist sie wieder da, die Galerie Augenweide – der Indoor-Kunsthandwerkermarkt im Zollhaus Ludwigshafen, der seit 16 Jahren ein Ereignis im Ort ist. Neben einigen angestammten Ausstellern füllen auch neue Teilnehmer an zehn Tagen das Gebäude. Mit geballter Kreativität über drei Etagen, vom Erdgeschoss bis unter die Dachschräge.
Die Produkte zeigen die Kreativität ihrer Schöpfer – Humor und Liebe zum Detail inklusive. Dass das Lust darauf macht, sich etwas Schönes zu gönnen, bestätigt zum Beispiel die Besucherin Ruth Scheid aus Radolfzell. Sie besucht die Galerie Augenweide bereits zum dritten Mal die Galerie und kommt am liebsten am ersten Veranstaltungstag gleich vormittags. „Weil es da noch relativ leer ist“, wie sie sagt.
Von Schmuck bis Kulinarik
Außerdem meint sie: „Ich mag diesen Markt so gerne und komme gerne alleine her, einfach nur für mich. Außerdem kenne ich hier viele Leute und mir gefallen die Produkte.“

„Es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei“, sagen die Veranstalter Jürgen Mayer und Veronika Jäger, die eine bunte Mischung von Kunsthandwerkern und Ausstellern aus ganz verschiedenen Sparten zusammenstellen: von Schmuck über Kleidung, Taschen, Textiles, Hüte, Holzgegenstände, Papeterie-Artikel, Metallskulpturen und auch Kulinarisches ist dabei.
Autogrammstunde mit Werner Pflug
Auch dem Ludwigshafener Autor Werner Pflug wird an den Sonntagen 30. Oktober und 6. November jeweils von 13 bis 15 Uhr ein Zeitfenster für eine Signierstunde für sein Buch „Verräterische Gene -Sternstunden der Kriminaltechnik“ (der SÜDKURIER berichtete) im Erdgeschoss der Galerie Augenweide eingeräumt.
Die Aussteller freuen sich, in diesem Jahr wieder mit dabei sein zu können. Elke Bartsch, Betreiberin des Shops By Sita für schöne Kleidung und Dekoratives in Tuttlingen, ist und war zum Beispiel in diesem Jahr nur auf zwei Märkten zu finden: der Galerie Augenweide und der Sommeraugenweide, die jedes Jahr im Sommer im Uferpark Ludwigshafen stattfindet.
Sie sagt, sie komme so unglaublich gerne zur Augenweide wegen der netten Kontakte und der gemütlichen Atmosphäre. Im vergangenen Jahr habe sie auch einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz gehabt, der ja Corona-bedingt nach fünf Tagen hatte schließen müssen. Da sie bei einem solchen Markt mit einer existenziell bedrohlichen Summe in Vorleistung ginge, sei das sehr schlimm für sie gewesen. „Aber ich habe es verkraftet“, sagt sie.
Teilnahme am Weihnachtsmarkt zu heikel
Eine Teilnahme am Weihnachtsmarkt Konstanz in diesem Jahr sei für sie aber zu heikel und zu unsicher. Aussteller Jo Maurer, zum fünften Mal dabei mit Dingen aus Holz, schwärmt von der Augenweide und dem tollen Ambiente. „Schöner See, nette Kollegen, tolle Veranstalter, bisher immer gute Verkaufszahlen – was will man mehr?“ sagt Maurer, der von Märkten wie diesem lebt.
Helen Singer aus Augsburg ist mit Bits & Boxes mit von der Partie. Ihr gefällt die professionelle Art, mit der die Veranstalter alles organisiert haben. Außerdem gefalle ihr als gebürtige Engländerin, dass man sich hier unter den Kollegen duze.
Jedes mal wieder aufregend
Am ersten Öffnungstag der Augenweide fassen die Veranstalter Jürgen Mayer und Veronika Jäger zusammen: „Natürlich ist es immer wieder aufregend, bis alles steht. Wir haben es hier ja mit vielen Individualisten zu tun. Jeder hat Sonderwünsche und seine Vorstellung, wie der Stand aussehen soll. Aber wir bemühen uns, allen gerecht zu werden.“
Für Jürgen Mayer war der Aufbau in diesem Jahr besonders anstrengend, denn nach einer Fußverletzung ist er noch in der Genesungs-Phase. Aufgebaut wurde die Augenweide seit vergangenem Montag um 10 Uhr. Pünktlich zur Eröffnung am Mittwoch um 10 Uhr war alles bereit.
Das Fazit am Ende des ersten Veranstaltungstag: „Gut gelauntes Publikum, mit viel Wertschätzung und Kaufbereitschaft“, so Mayer. Es habe von allen Seiten nur positive Rückmeldungen gegeben und nur ein wenig Ärger über die Umleitung und Baustelle in Ludwigshafen.