Bald ist Theater-Zeit in Ludwigshafen. Nachdem das Ensemble des Vereins Dorffreundschaft Maygas-Ludwigshafen im vergangenen Jahr aufgrund der Baumaßnahmen im Gemeindezentrum in der St. Otmar Kirche auftrat, gibt es nun wieder drei Aufführungen an gewohnter Stelle: Der Dreiakter „Der doppelte Freund“ nach Claus Bisle wird am Samstag, 16. November, um 19 Uhr, am Samstag, 23. November, um 19 Uhr und am Sonntag, 24. November, um 17 Uhr gespielt. Die Darsteller zeigen sich bei einer Probe voller Vorfreude.
Regisseur Daniel Trisner erzählt, seine Frau Ute und er hätten zu Jahresanfang etwa 20 Stücke gelesen. „Wir haben eine Auswahl aus sechs Verlagen, von denen wir uns Probeexemplare kommen lassen. Die Herausforderung war diesmal, dass drei neue dabei sind, weil andere verhindert waren.“ Obwohl weitgehend Hochdeutsch gesprochen wird, kommt das Lokalkolorit, mit dem Daniel Trisner jedes Stück würzt, nicht zu kurz.
Dreimal pro Woche wird geprobt
Seit Mitte September laufen die Proben. „Die erste Hälfte fand wie immer bei uns im Wohnzimmer statt. Im Gemeindezentrum ist der Riesenneubau nebenan schon eine gewisse Herausforderung. Natürlich freuen wir uns sehr, dass der Kindergarten wächst. Wir sind einfach stellenweise etwas in der Baustelle aktiv“, erzählt er schmunzelnd. Die Gruppe trifft sich dreimal pro Woche. Der Regisseur sagt: „Wir haben rund 35 Proben. Das ist ganz normal für einen Dreiakter eines Laientheaters.“ Es gibt außerdem einen Probensamstag, ein Proben-Wochenende sowie eine Halteprobe zwischen den ersten beiden Vorstellungen.
Das Bühnenbild hat hauptsächlich Daniel Trisner gestaltet, passende Tapeten aufgeklebt und sogar Styroporstuck angebracht. Im Farrenstall gibt einen großen Fundus an Bühnenelementen. „Wir verwenden, was möglich ist, und leihen auch mal was aus. Das Sofa haben wir aus dem Sperrmüll und der Schrank war ein Geschenk, den habe ich frisch gestrichen“, so Trisner.
Beim Textlernen gehen die Akteure unterschiedlich vor. Ute Trisner spricht das ganze Stück aufs Handy und lässt bei ihren Einsätzen eine Pause, auf die zur Kontrolle der eigene Text folgt. So macht es auch Karin Weber, die neu dabei ist, aber Bühnenerfahrung von Fasnachts-Auftritten hat. Sie habe auch schon Workshops besucht und in der Gems-Laiengruppe gespielt.
Man muss sich auf vieles konzentrieren
Sandra Fritz, die zum ersten Mal Theater spielt, beschreibt ihren Weg: „Lesen, lesen, wiederholen. Und mein Mann hört mich ab.“ Sie habe viel Respekt vor den Geschehnissen auf der Bühne und Theateraufführungen schon immer toll gefunden.
Für Stephanie Fitz ist die Mitwirkung eine persönliche Herausforderung. Sie wachse an ihren Aufgaben, denn man müsse sich auf so Vieles konzentrieren: die Laufwege, seinen Einsatz, den Text. „Das ist für mich eine komplett neue Welt. Es ist sehr aufregend und spannend, in eine andere Rolle zu schlüpfen.“ Gibt es denn beim Proben wiederkehrende Texthänger? Sabrina Fritz lacht. „Ja, die hat sich unsere Souffleuse Gaby Roth schon dick unterstrichen.“
Viel Lob für die neuen Akteurinnen
Das Stammpersonal spart nicht mit Lob. Veit Heckeler, seit 1988 dabei, betont, mit den drei neuen Akteurinnen klappe es überraschend gut. „Die Rollen sind perfekt verteilt und es ist schön zu beobachten, wie sie sich entwickeln.“ Alexander Märzendorfer will inhaltlich nicht zu viel preisgeben. Er spiele erstmals zwei Rollen und habe entsprechend viel Text. Er sagt: „In der Probenzeit sind wir wie eine kleine Familie. Es ist eine sehr intensive Zeit, in der jeder dem gleichen Ziel verpflichtet ist.“
Stück nimmt Bezug auf Weltgeschehen
Günter Schmidt gibt zu, er habe beim ersten Probelesen schon sehr lachen müssen. Die Theatergruppe hofft auf etwa 240 Zuschauer pro Abend, denn der Erlös fließt in die Hilfsprojekte des Vereins. Der ist optimistisch: „Bisher haben wir den Saal immer vollgekriegt“, sagt Daniel Trisner. Viele Zuschauer sagten, die Gruppe spiele auf einem tollen Niveau, fügt er stolz hinzu. Außerdem hätten die Stücke einen inhaltlichen Schwerpunkt und nähmen Bezug auf Geschehnisse, die gerade in der Welt passierten.
Veit Heckeler unterstreicht diese Aussage. „In meiner persönlichen Rangliste ist das Stück auf jeden Fall unter den Top Fünf. Es ist immer was los, feiner Humor, wo die Leute schmunzeln können, viel zum Gucken – eine typische Verwechslungskomödie, aber dann auch wieder nicht.“ Der Eintritt kostet 12 Euro. Karten gibt es bei der TKM (Tourismus, Kultur, Marketing) im Rathaus sowie an der Abendkasse.