Ungewöhnliche Zahlen, ein verändertes Team sowie viele Pläne: Im Touristikausschuss zeigte sich, dass sich in der Seegemeinde viel tut und noch tun soll. Es zeichnete sich bereits ab, welche Spuren das Corona-Jahr hinterlässt. Trotzdem sehen Touristinfo und Gemeindeverwaltung nach vorne. Sie wollen den Tourismus noch besser lenken:

  • Das Team: In der Touristinfo arbeiten aktuell als Festangestellte die Leiterin Sandra Domogalla, ihre Stellvertreterin Lisa Welschinger, Melanie Hahn und die aus der Elternzeit zurückgekehrte Caroline Schlatterer. Die vier Frauen haben zusammen 2,4 Stellen, da drei von ihnen in Teilzeit mit 20, 40 und 80 Prozent sind. Sie haben unter sich verschiedenen Aufgabenbereiche und Projekte verteilt. Es kommen zwei Auszubildende dazu. Eigentlich waren es im September noch drei, doch einer hat bereits abgebrochen.
  • Statistik mal anders: Neben normalen Zahlen hatte Sandra Domogalla auch ungewöhnlichere vorbereitet. So seien zum Beispiel 80.000 Fahrzeuge zwischen Mai und Mitte September dieses Jahres auf den Parkplätzen der Gemeinde gestanden. Laut einer Berechnung des deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr gaben Tagesgäste durchschnittlich 27,50 Euro aus, Übernachtungsgäste in Ferienwohnungen 75,80 Euro pro Tag und in Hotels 131,10 Euro pro Tag.
  • Gäste und Übernachtungen: Die Auslastung der Unterkünfte liege bei 33 bis 35 Prozent und Übernachtungsgäste seien durchschnittlich drei Tage in Bodman-Ludwigshafen, erklärte Sandra Domogalla. Das löste mehrere Rückfragen zur Verteilung auf das Jahr und Ferienwohnungen oder Hotels auf. Das Ergebnis war, dass die Auslastung der privaten Unterkünfte sehr unterschiedlich ist.

Im Gemeinderat kam bereits mehrfach zur Sprache, dass die Gemeinde eigentlich zu wenig Hotels hat. Petra Haberstroh (Frei Wähler) merkte an: „Wir sind mit Hotels unterbesetzt, aber haben sicher genug Ferienwohnungen.“ Sie regte eine Auswertung an, wieviele Ferienwohnungen Gemeinden in vergleichbarer Größe haben. Dietmar Specht (CDU) wünschte sich außerdem eine Übersicht, wieviele der Ferienwohnungen in Bodman und wieviele in Ludwigshafen sind.

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Es gebe derzeit 149 aktive Vermieter mit 190 Ferienwohnungen, So Sandra Domogalla. Im Juli und August diesen Jahres habe es mehr Übernachtungen und eine höhere Nachfrage als 2019 gegeben. Nachdem in den Monaten davor coronabedingt wenig los war, habe es sich im Sommer gedreht: 33.230 Übernachtungen in diesem Juli gegen 28.940 im Vorjahr und 34.159 diesen August gegen 30.662 im Vorjahr. „Es wird wohl im nächsten Jahr auch mehr Inlandstourismus geben“, sagte Sandra Domogalla. Die Infrastruktur sei dafür aber unzureichend und es sei noch Vieles ungewiss, was Corona angehe.

  • Rückblick: 2020 sind acht Gästebegrüßungsfahrten wegen Corona ausgefallen, aber es gab sechs zusätzliche im Sommer. Bei den Herbstfahren sind die Teilnehmerzahlen jetzt stärker beschränkt. Es gab in beiden Ortsteilen zusammen 14 Führungen zu Werken von Peter Lenk und drei historische Ortsführungen in Bodman. Mit der Echt Bodensee Card Home könnten die Einheimischen inzwischen auch Vorteile genießen, so Lisa Welschinger.
  • Vorschau und Ziele: Die Gemeinde strebt eine bessere digitale Sichtbarkeit der Tourismusangebote und einen nachhaltigen Tourismus an. Eine neue barrierefreie Homepage ist geplant, die mit Sprachsteuerung funktionieren kann. Momentan ist das neue Gästemagazin in Arbeit. Bei den Lenk-Führungen soll es 2021 regelmäßig welche in beiden Ortsteilen geben, nachdem dieses Jahr in Bodman mehr stattgefunden haben als in Ludwigshafen. Außerdem steht 2021 die Teilnahme an der verschobenen Landesgartenschau an.
  • Budget 2021: „Wir gehen den vorsichtigen Weg“, sagte Sandra Domogalla zum angesetzten Betrag in Höhe von 330.000 Euro Einnahmen bei der Kurtaxe. An Aufwendungen sind 50.000 Euro eingeplant, davon 13.000 Euro für die Gästebegrüßungsfahrten. Außerdem gibt es noch weitere Bereiche wie Zuweisungen, die VHB, Bodo und DBT bei den Gästekarten und dem Marketing betreffen sowie den Gesellschafterzuschuss an die DBT oder Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen. Für die neue Homepage der Gemeinde sind 25.000 Euro geplant. Der Ausschuss beschloss, dem Gemeinderat die Budgets entsprechend zu empfehlen. Anschließend entscheidet der Rat dann darüber.