Sie kennen sich seit der Schulzeit: Ewald Zumkeller lebte in Münchhöf, seine spätere Frau in Homberg. Der 83-Jährige erinnert sich, wie er sogar im Winter in kurzer Hose und dicken Wollsocken zu Fuß zur Schule stapfte. Heute sind sie genau 60 Jahre verheiratet und feiern somit die Diamantene Hochzeit.
Beide wuchsen in landwirtschaftlichen Betrieben auf. Der Junge lernte alles von seinem Vater und übernahm den Hof 1965. Seine Schulkameradin Eleonora wuchs ohne Vater auf. Sie half im Wald von Graf Douglas Forstpflanzen zu setzen und arbeitete auch im Ochsen in Stockach.
Dorfhochzeit im Kronensaal
Am 7. Februar 1962 heirateten sie standesamtlich, einen Tag später kirchlich. Am Abend fand eine richtige Dorfhochzeit im Kronensaal in Homberg statt. Für sie ist der 8. Februar der eigentliche Hochzeitstag, sagen beide.
Im gleichen Jahr kam ihr Sohn zur Welt, 1967 und 1971 folgten zwei Töchter. Das Paar hat einen neunjährigen Enkel. Inzwischen führt der Sohn den Hof. Er habe von Milch- auf Mastvieh umgestellt. „Was ich kann, helfe ich weiter mit“, sagt Ewald Zumkeller. Seine Frau kümmert sich um Haus und Garten.
Er war Ortsvorsteher und Feuerwehr-Kommandant
Die Eheleute engagierten sich stark im Ort. Eleonora Zumkeller war 50 Jahre lang Teil der Gymnastikgruppe Homberg. Beide waren aktiv im Narrenverein, sie bei den Hänsele und er über zehn Jahre als Kassier. Ab 1963 war er Kommandant der Feuerwehr Münchhöf und schied erst 1999 als Ehrenkommandant aus. „1975 wurde ich in den Ortschaftsrat gewählt, 1985 bis 2004 war ich Ortsvorsteher“, erzählt er weiter.
In seine Zeit fielen die Renovierung der Homberg-Kapelle und der Bürgerkanal in Alt-Münchhöf. Er erinnert auch an den neuen Narrenbrunnen, den die Narren mit der Sanierung des Rathausvorplatzes erstellt haben. „Und die frühere Lehrerwohnung wurde mit großem Engagement der Vereine und Zuschuss der Gemeinde als Dorfgemeinschaftshaus umgebaut.“
Ohne die Unterstützung seiner Frau sei das für ihn alles nicht machbar gewesen, betont er. Sie habe ihm viel Arbeit auf dem Hof abgenommen. Das sei vielleicht das Geheimnis ihrer Ehe: Es gab wenig Zeit zum Streiten, sagt er schmunzelnd. Die beiden hoffen auf viele weitere gemeinsame Jahre. Aber morgen feiern sie mit ihrer Familie und weiteren Angehörigen erstmal ihre Diamantene Hochzeit.