Arbeitsbeginn im Chefbüro des Aacher Rathauses ist um 8 Uhr. Das hatte Manfred Ossola schon während der SÜDKURIER-Wahlarena angekündigt. Tatsächlich ist er auch am Tag nach seiner Wiederwahl pünktlich an seinem Arbeitsplatz. Das gehöre sich so, sagt er wenige Stunden nach seiner erneuten Wahl zum Aacher Bürgermeister. Schließlich sei der neue gleichzeitig der alte Bürgermeister. „Ich werde mich jetzt nicht verbiegen, mein Stil bleibt der gleiche“, sagt Manfred Ossola. Vielmehr werde er sich mit ganzer Kraft für die Stadt Aach und vor allem für die Menschen, die darin leben, einsetzen.

Den Wahlabend beschreibt Ossola rückblickend als emotional. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden. Fast 95 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen am Sonntag auf den Amtsinhaber. Für seinen Konkurrenten Kurt Künz, der Ossola während der Kandidatenvorstellung der Stadt öffentlich gedroht hatte, gab es indes eine Abreibung. Auf ihn entfielen gerade einmal 14 Stimmen (1,87 Prozent).

Für Manfred Ossola bedeutet das Ergebnis Rückenwind für die kommenden acht Jahre, aber die fast 95 Prozent seien auch eine Bestätigung für die geleistete Arbeit der vergangenen acht Jahre. „Man sagt immer, ein Bürgermeister ist erst dann ein richtiger Bürgermeister, wenn er eine Wiederwahl gewonnen hat. Ich habe dies wirklich so gewertet, dass die Aacher mit meiner Arbeit zufrieden sind und mir zutrauen, diese Arbeit fortzuführen“, so Ossola weiter. Sein Ziel sei es gewesen, mindestens 90 Prozent der Stimmen einzuheimsen, und eine Wahlbeteiligung von mindesten 30 Prozent. „Beides habe ich geschafft und dafür bin ich zutiefst dankbar“, betont er.

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Wer nicht zufrieden ist, könne Probleme ansprechen

Natürlich werde es Stimmen geben, die angesichts einer Wahlbeteiligung von 41,94 Prozent sagen würden, dass er 58 Prozent der Aacher nicht erreicht habe. Aber darauf hat Ossola eine einfache Erwiderung: „Es wird auch immer Leute geben, die nicht zufrieden sind. Aber an die möchte ich die Nachricht senden: Ich bin auch für diese Leute als Bürgermeister da und wir können Probleme, sollte es sie denn geben, gemeinsam aus dem Weg räumen.“

Die Schlange der Gratulanten ist am Sonntagabend, nachdem das Wahlergebnis verkündet wurde, lang.
Die Schlange der Gratulanten ist am Sonntagabend, nachdem das Wahlergebnis verkündet wurde, lang. | Bild: Kerle, Helene

Aber die Wahl hat auch bei Manfred Ossola Spuren hinterlassen. „Die Wahl war durchaus nicht einfach – auch durch meinen Mitbewerber“, schildert Ossola. Er habe zwar zu keiner Zeit Angst gehabt oder ein tatsächliches Gefühl einer Bedrohung wahrgenommen. „Aber wenn ich in den Hegau sehe, wo die nächsten Wahlen anstehen, hat Aach aufgezeigt, dass man sich auf ernsthafte Kandidaten konzentrieren soll. Vielleicht darf man den anderen Kandidaten gar nicht so viel Raum bieten“, Ossola.

Zur Erinnerung: Kurt Künz tritt auch bei der Bürgermeisterwahl in Volkertshausen neben den anderen Bewerbern Thorsten Scigliano, Judith Joy Klotz und Frank Schumacher an.

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Eines seiner Projekte ist mehr Platz für die Schule

Langweilig wird es dem neuen und alten Bürgermeister in Aach nicht werden. Ganz oben auf der Aufgabenliste steht indes der Ausbau der Betreuung der Kinder an der Aacher Grundschule. Zuletzt habe man den Kindergarten angepackt, nun müsse die Schule dringend ausgebaut werden. „Die Betreuung platzt dort aus allen Nähten. Wir haben jetzt die Möglichkeit, neue Räume dazuzubringen“, so Ossola.

Dafür sollen die Räume der jetzigen Praxis von Doktor Burghardt genutzt werden, der Ende September in Ruhestand geht. Laut Ossola sei man derzeit dabei, eine Konzeption für diese Räume zu erstellen – um die Räume fachgerecht für die Grundschüler und Lehrer auf einen guten Stand zu bringen.

Der einfache Wunsch: Gesund bleiben

Der Haushalt für 2026 sei nicht geprägt von hohen Investitionen. Das liege auch daran, dass die Stadt Aach ein neues Feuerwehrauto für 700.000 Euro anschaffen werde. Eine wichtige Pflichtaufgabe für die Sicherheit der Stadt – aber auch ein finanzieller Brocken, den man laut Ossola erst einmal stemmen müsse. „Das Fahrzeug ist bestellt, die Rechnung kommt nächstes Jahr“, sagt er. Und dann wäre da noch ein Großprojekt, das im Wahlkampf kaum Thema gewesen ist: Der SV Aach-Eigeltingen soll eine neue Sportanlage erhalten. Hier befinde man sich laut Ossola in der Abklärungsphase.

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Für die kommenden acht Jahre hat Manfred Ossola vor allem einen Wunsch: „Ich hoffe, dass ich lange gesund bleibe und dieses Amt so lange wie möglich ausüben kann.“ Denn der Job des Bürgermeisters sei für ihn weit mehr als nur ein Beruf. „Er ist Leidenschaft“, so Ossola.