Herr Ossola, die Ganztagsbetreuung ist eine Pflichtaufgabe. Wie ist Ihre Gemeinde in diesem Bereich aufgestellt?
Manfred Ossola: Der Gemeinderat hat zusammen mit der Schulleitung und der Lehrerschaft beschlossen, dass es in Aach für die erste Klasse ab dem Schuljahr 2026/2027 keine verpflichtende Grundschule geben wird. Die Stadt Aach wird die bereits bestehende Betreuung ausbauen und dem Bedarf der Eltern anpassen. Hierfür stehen ab Ende 2025 weitere Räume im Alten Schulhaus zur Verfügung.
Wie entwickelt sich die Gemeinde im Hinblick auf Wohnraum und Wirtschaft?
Manfred Ossola: Thema für Wohnraum ist immer die innerörtliche Verdichtung. Hier entstehen im ehemaligen Mühlenareal in zwei denkmalgeschützten Gebäuden insgesamt zwölf Wohnungen, wo vorher nur eine Wohnung im Bestand war. Weitere Grundstücke innerorts wurden durch Ordnungs- beziehungsweise Erschließungsmaßnahmen für eine Wohnbebauung nutzbar gemacht.
Die Stadt Aach hat eine landwirtschaftliche Fläche innerorts im Gewann Breite erworben um ein kleines Wohnbaugebiet zu entwickeln. Die Stadt Aach ist zusammen mit der Gemeinde Volkertshausen an einer Planung für die Erweiterung des gemeinsamen Gewerbegebiets im Bereich des Zweckverbandes Gewerbegebiet Aachtal.
Welche konkreten Projekte stehen nach der Sommerpause an?
Manfred Ossola: Die beiden großen städtischen Maßnahmen, das Vereinszentrum in der Mühlenstraße 1 und der Rathausumbau, in der Städtebauförderung müssen durch Restarbeiten der Handwerker abgeschlossen werden.
Danach steht die Abrechnung der gesamten städtebaulichen privaten und öffentlichen Maßnahmen zum 30. März 2026 an. Im Straßenbau steht der Ausbau der Straße über den Bohneberg aus und der Förderantrag für die Absenkung von Bordsteinen im Gehwegbereich.
Anmerkung der Redaktion: Außerdem wählen die Aacher im September ihren Bürgermeister, Manfred Ossola tritt erneut an.
Welche großen Aufgaben kommen in Zukunft auf die Gemeinde zu?
Manfred Ossola: Die hausärztliche Versorgung in Aach selbst als auch die Finanzierung eines Klinikneubaus in Singen über die Kreisumlage stellt die Gemeinde vor Herausforderungen. Der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für die Grundschüler in Aach muss vorangetrieben werden.
Ebenfalls dürfen wir die Instandhaltung unserer Infrastruktur, unserer Gebäude und der gemeindeeigenen Kulturdenkmale nicht aus den Augen verlieren. Eine Förderung des Tourismus muss als Maßnahme zum Erhalt oder zur Versorgung der Bevölkerung mit Gastronomiebetrieben gesehen werden.