Engen (pm/gan) Punkt 18.01 Uhr habe Feuerwehrkommandant Markus Fischer zum Smartphone gegriffen und den „Notruf“ abgesetzt. Wenige Minuten später trafen die ersten Fahrzeuge in der Altstadt am Marktplatz ein. Doch der vermeintliche Ernstfall war eine Probe, heißt es in einer Mitteilung der Wehr. Der stellvertretende Kommandant Michael Torraco hatte den zahlreichen Zuschauern kurz zuvor das Übungsszenario beschrieben und lieferte immer wieder Erklärungen und Hintergrundinformationen.

Nach Ersterkundung durch Einsatzleiter Benjamin Bach (Abteilungskommandant Engen) stand fest, dass durch einen Brand im Erdgeschoss mehrere Menschen im ersten und zweiten Obergeschoss eingeschlossen waren, so die Übungsannahme. „Rauch“ aus Nebelmaschinen zog durchs Treppenhaus, die Eingeschlossenen wurden aufgefordert, an den offenen Fenstern auf die Einsatzkräfte zu warten.

Unter den Blicken des Bürgermeisters Frank Harsch, Ordnungsamtsleiterin Katja Lieberherr, Führungskräften der Feuerwehr Engen und Nachbarwehren und vieler Zuschauer wurde die Drehleiter aufgestellt, an den Löschfahrzeugen machten sich Atemschutztrupps einsatzbereit, die Wasserversorgung wurde zügig aufgebaut. Mit der Drehleiter wurden zwei Personen gerettet, an einer anderen Gebäudeseite wurden zwei Steckleitern eingesetzt, um weitere Personen zu retten. Außerdem wurde ein Kind, durch eine Fluchthaube geschützt, von einem Atemschutztrupp durchs Treppenhaus ins Freie geführt. Zum Schluss wurde das Gebäude rauchfrei gemacht. Im Einsatz waren neben der Drehleiter der Kommandowagen, zwei Löschgruppenfahrzeuge und der Gerätewagen zum Betrieb des Atemschutzsammelplatzes.

Nach knapp einer Stunde war die Probe beendet. Im Anschluss traf man sich im Feuerwehrhaus zur Nachbesprechung. Harsch lobte alle Aktiven, die an einem Freitagabend nicht auf dem Sofa saßen, sondern ihre Einsatzbereitschaft demonstrierten. Die Probe habe gezeigt, dass die Gassen der Altstadt sowohl bei der Anfahrt mit den großen Fahrzeugen als auch beim Einsatz der Drehleiter einige Herausforderungen bieten, aber dass man darauf vorbereitet und gut ausgerüstet ist.