Georg Lange

Die "Paradiesvögel" in der Gaienhofener Ortsdurchfahrt bekommen einen neuen Standort auf dem Vorplatz des Rathauses. Der Badische Gemeinde-Versicherungsverband forderte die Ortschaft auf, die Standortsicherheit des Kunstwerkes zu überprüfen. Nach Einschätzung eines Statikers müsse die Konstruktion des Objekts erheblich verändert werden, damit es einem Verkehrsaufprall standhalten könnte. Dem gab Künstler Peter Lenk kein Einvernehmen. Der technische Ausschuss der Gemeinde hat sich mit Einverständnis des Künstlers für eine Verlegung des Kunstwerkes vor den Rathausplatz ausgesprochen – dem auch der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung seine Zustimmung gab.

In luftiger Höhe weisen in der Gaienhofener Ortsdurchfahrt zwei in Beton gegossene "Paradiesvögel" den Weg zum Otto-Dix-Haus in Hemmenhofen. Das Werk des Künstlers Peter Lenk wurde 1997 mit Hilfe von Spenden an der Landesstraße erstellt. Der acht Meter hohe Blickfang des Künstlers schwebt direkt über der Durchfahrt der Ortschaft. "Der Zustand ist verkehrssicher", sagte Bauamtsleiter Johannes Wilhelm. Die Prüfgesellschaft Dekra konnte jedoch keine Standsicherheits-Freigabe erteilen. Dem Objekt fehlt seit 20 Jahren ein Statikbericht. Einschätzungen besagen, dass die Konstruktion verändert werden müsse, damit es einem eventuellen Unfall-Aufprall standhalten könnte. Verstärkungen aber würden den Charakter des Kunstwerks erheblich verändern, wogegen Lenk sein Veto einlegte. Das Kunstwerk könne jedoch an einem anderen Standort aufgestellt werden, bei dem Hürden für die Verkehrssicherheit geringer seien als über der Landesstraße, so Wilhelm.

Die "Paradiesvögel"-Figuren im Charme der 1920er-Charlestonzeit entspringen einem Triptychon des Künstlers Otto Dix. Sie sollen schwebend über dem Teich auf dem Rathausvorplatz errichtet werden und von dort aus auf das Otto-Dix-Haus verweisen, so Bürgermeister Uwe Eisch. Im gleichen Zug soll die Leihgabe des bisherigen Kunstwerkes auf dem Rathaus-Vorplatz entfernt werden.