Verschiedene schwere Baumaschinen haben in den vergangenen Wochen in der Büßlingerstraße im Hilzinger Ortsteil Schlatt am Randen für regen Betrieb gesorgt. Denn dort wurde mit dem Bau der Wasserleitung vom Hochbehälter Schlatt in Richtung Binningen zur Bundesstraße 314 begonnen. Unweit der Kreuzung B 314/Kreisstraße nach Schlatt soll die Leitung die Bundesstraße kreuzen, um an die nördlich verlaufende Transportleitung von der Aufbereitungsanlage in Binningen nach Riedheim angeschlossen zu werden.
Darum ist die Maßnahme nötig
Im Juli 2022 hatte der Hochbehälter im Schlatt plötzlich zu wenig Wasser. Die Versorgung von Schlatt war nicht mehr gewährleistet. Die Schüttungen der vier flachgründigen Quellen, die Schlatt bis dato mit Wasser versorgten, hatten massiv nachgelassen. Zudem war der Wasserverbrauch aufgrund der Schönwetterperiode angestiegen. Tanklastzüge transportierten Wasser von Binningen in den Hochbehälter nach Schlatt.
Da Schlatt ein zweites Standbein brauchte, beschloss der Gemeinderat unter Berücksichtigung verschiedener Gutachten und einem positiven Bescheid auf den Förderantrag die besagte Wasserleitung zu bauen. „Die neue Wasserleitung besteht aus 2635 Meter an Rohren, wobei alleine 2500 Meter im Wege der Spülbohrung, also unterirdisch ohne Oberflächenaufbruch in vorwiegend öffentlichen Wegen, verlegt werden“, erklärt Bauamtsleiter Günther Feucht bei einem Baustellenbesuch mit dem SÜDKURIER.
Arbeiten sollen im Juni abgeschlossen werden
Laut Feucht hätten die Gräben in der Büßlingerstraße allerdings aufgrund der vielen vorhandenen Leitungen im Straßenkörper tiefer gezogen werden müssen. Zudem würden neben der Wasserleitung noch ein Steuerkabel und Leerrohre für eine etwaige spätere Glasfaseranbindung verlegt.
Mit der Verfahrens- und Elektrotechnik belaste die Baumaßnahme den Eigenbetrieb der Wasserversorgung mit 1,3 Millionen Euro brutto, an Förderung erhalte der Eigenbetrieb laut Kämmerer Stefan Mattes knapp 300.000 Euro.
Die Leitungsverlegung selbst soll im Juni abgeschlossen werden können, die komplette Technik aufgrund Lieferprobleme vermutlich erst Ende des Jahres. „Das Wasser der Quellen wird weiterhin genutzt, das Wasser aus Binningen nur im Notfall,“ bestätigt Bürgermeister Holger Mayer auf Nachfrage.