Hilzingen – Mehrmals im Jahr lädt der Förderverein von St. Peter und Paul als Veranstalter zu Konzerten in die schöne Barockkirche nach Hilzingen ein, die mit ihrem herausragenden akustischen Klang die idealen Voraussetzungen bietet. Der Vorsitzende Dietmar Stephan begrüßt dann in der Regel Musiker sowie Chöre, die schon öfters zu Gast waren. Deshalb wissen die Zuhörer schon im Vorhinein, was sie erwartet. Diesmal war das anders. Obwohl das Vokalensemble schola8 in Hilzingen zum ersten Mal seine gesangliche Visitenkarte abgab, war der Andrang groß. Dirigent und Sänger mit Tenorstimme Wolfram Lucke kam auch auf die außergewöhnliche Gründungsgeschichte des Chores zu sprechen. Da während der Pandemie der Chorgesang in großen Einheiten in geschlossenen Räumen nicht mehr möglich war, machte Lucke aus der Not eine Tugend und sagte sich: „Dann müssen halt wenige für alle singen.“ Er scharte 2020 sieben Sängerinnen und Sänger um sich – und damit war schola8 aus der Taufe gehoben. Ihr Konzert trug den Titel „There are Angels“, und engelhaft war auch der Chorgesang, der von erstaunlicher Komplexität und enormer Klangfülle geprägt ist. Die zu Gehör gebrachten Kirchenlieder der Renaissance hatten überwiegend meditativen, kontemplativen Charakter und schwebten als Klangwolken im Kirchenschiff. Interessant bei der Liedauswahl war, dass Lieder der Renaissance mit modernen Kompositionen wechselten. Auf die Spitze trieb dies der Chor bei „O Magnum Mysterium“ von Tomás Luis de Victoria, dem sie die moderne Adaption dieses Liedes vom noch lebenden Komponisten Morten Lauridsen gegenüberstellten. Auch die Eigenkomposition „O Heiliger Geist“ von Wolfram Lucke hinterließ mit ihren komplex verschachtelten Texten und herrlichen Harmonien großen Eindruck.