Eines ist sicher: Wer bei Lars Fischer und Christian Sandmann einkauft, der hat immer etwas zu lachen.

Die neuen Pächter des Kiosks an der Laube auf Höhe der Lutherkirche sind immer für einen Spruch zu haben, mit schlechter Laune wollen sie sich gar nicht erst aufhalten. „Der tollste Kiosk in Konstanz am dafür besten Platz von Konstanz“, sagt Christian Sandmann. „Also wenn das kein Grund zur Freude ist.“
Lars Fischer hatte bereits vor zehn Jahren diesen Gedanken, irgendwann einmal einen Kiosk führen zu wollen. „Nun ist es wahr geworden“, erzählt er lächelnd. Der 34-Jährige arbeitet auch noch als Hochzeitsplaner, außerdem betreut er Menschen mit Behinderung.
„So ein Kiosk ist ja viel mehr als eine Verkaufsstelle von Zeitungen oder Getränken“, sagt Fischer. „Wir sind auch Kummerkasten und Anlaufstelle für viele Menschen. Echt spannend.“ Am 1. März haben er und Christian Sandmann den Kiosk eröffnet – Ende vergangenen Jahres erhielten sie von der Stadt den Zuschlag.
Das Konzept ist nicht gerade gewöhnlich für einen Kiosk: Neben den klassischen Produkten wie Zeitschriften, Zigaretten oder Süßigkeiten gibt es frisches Obst und Gemüse aus Konstanzer Anbau oder feinsten italienischen Kaffee eines Singener Anbieters.
„Regionale Produkte sind uns wichtig“, sagt Christian Sandmann, der in der bekannten Schreinerei seiner Familie gelernt hat, ehe er sich vor 21 Jahren in Richtung Entertainer verändert hat.
Neun Jahre war Sandmann auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, danach arbeitete er in einem Hotel in der Schweiz und führte die Cocktailbar Canapé mit Biergarten am Augustinerplatz.
Während des Lockdowns drehte er als Alleinunterhalter Cocodrillo Sandmann die Musikvideo-Serie „Wohnzimmer-Wahnsinn“ – unzählige Menschen verfolgten die Videos des einstigen Musikers der Stadtkapelle, des Musikvereins Allmannsdorf und der Blätzlebuebe. „Ein Kiosk fehlt noch in meinem Lebenslauf“, sagt er und lacht laut.

Lars Fischer stammt aus Rostock und zog 2009 nach Konstanz. Auch er arbeitete ein paar Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff. Und nun also der Kiosk. „Die ersten Tage haben schon super viel Spaß gemacht“, erzählt er.
„Aufgrund von Corona ist noch nicht alles möglich, es darf ja noch niemand hier bei uns bleiben und sich hier aufhalten. Aber es kommen immer mehr, jeder ist neugierig auf die Neuen.“ Da scheinen sich zwei Lebenskünstler gefunden zu haben.
Christian Sandmann hat beobachtet, „dass viele Menschen uns beschnuppern. Vom Angebot sind eigentlich alle begeistert“. Nach Corona möchten die beiden gerne Stehtische bereit stellen, sodass Snacks oder Getränke hier verzehrt werden können.