Es ist vorbei: Das Klimacamp verlässt noch in diesem Monat den Pfalzgarten am Münster. Das kündigen die Aktivisten von Fridays for Future Konstanz am Freitag, 14. Oktober, in einer Pressemitteilung an. Im Sommer 2021 wurde das Klimacamp ins Leben gerufen. „Ziel war es, jeden Tag auf die Klimakatastrophe aufmerksam zu machen und der Forderung nach effektivem Klimaschutz neuen Nachdruck zu verleihen“, heißt es in der Mitteilung.
Wie blicken die Aktivisten auf die vergangenen 15 Monate? Dazu schreiben sie: „Das Camp hat uns stark gemacht. Wir haben Freundschaften geschlossen und haben Durchhaltewillen gezeigt. Wir waren bunt. Wir waren laut. Wir waren viele. Alles das nehmen wir mit und gehen gestärkt in die Zukunft.“
Aktivisten wollen weiterhin Druck machen
Wie soll diese Zukunft aussehen? Das sei für die Bewegung bereits klar: Der Abbau des Klimacamps solle nicht weniger, sondern mehr Aktivismus bedeuten. Da nun die Organisation des Camps entfalle, könnten mehr Ressourcen für neue Aktionsformen eingesetzt werden. Man wolle zukünftig nicht mehr versteckt hinter dem Münster demonstrieren, sondern sichtbar in der ganzen Stadt und dabei näher an den politischen Entscheidungsträgern sein.
Laut Pressemitteilung wollen die Aktivistinnen und Aktivisten den Druck auf die lokale Politik ebenso wie auf die Bundestagsabgeordneten erhöhen. Denn „obwohl die Stadt vor drei Jahren den Klimanotstand ausgerufen hat, fehlt ein gemeinsames Problemverständnis. Die konkreten Maßnahmen bleiben weit hinter der eigenen Klimaschutzstrategie zurück.“ Die Elektrobusse erwähnt die Konstanzer Gruppe lobend als „guten Anfang“ und räumt ein, dass „Klimaschutz in Zeiten leerer Stadtkassen keine leichte Aufgabe“ sei.
Gleichzeitig kündigen die Aktivisten an, dass noch viel Gesprächsbedarf bestehe – sowohl im Bezug auf den Ausbau der B33 als auch bei der energetischen Sanierung von Immobilien und dem geplanten Parkhaus am Döbele, wo ihrer Meinung nach dem Auto weiterhin zu viel Platz eingeräumt werde, während dadurch mögliche Wohnfläche verloren gehe.