Im Sport würde man es ein Heimspiel nennen: auf dem diesjährigen Campus-Festival spielen lokale Bands wie Kili, LaubeRecs, Tabea oder das Duo YZ& Philipp. Sie kommen teilweise gebürtig aus Konstanz und spielen das erste Mal auf der Festivalbühne neben deutschlandweit bekannten Künstlern wie Nura, Juli und Juju. Die Kiliband besteht aus Lia und Kim aus Konstanz, die vor zwei Jahren in ihren WG-Zimmern ein gemeinsames Musikprojekt gestartet und im Januar dieses Jahres ihren ersten Song veröffentlicht haben.

Auch LaubeRecs haben klein angefangen: Die Band aus Konstanz spielt nach dem Auftritt im studentischen Albertus-Magnus Haus in Konstanz das erste Mal vor so großem Publikum. „Wir haben nicht erwartet, dass so viele kommen, aber es ist schon cool, nur zehn Minuten von zu Hause für sein eigenes Konzert zu brauchen. Das größte für uns ist der lokale Support von unseren Freunden im Publikum“, erzählt das Bandmitglied Ballermaneke von LaubeRecs.
Auch die stolze Mama ist im Publikum
Auch bei YZ&Philipp stehen die Freunde in der ersten Reihe: „Wir kennen YZ&Philipp schon seit dem Kindergarten, deshalb war es auch klar, dass wir aus Freiburg hierherkommen, um ihr erstes Festivalkonzert zu erleben“, erzählt Colin Mentele.
Die Freunde des Duos sind mit Plakaten und Luftballons ausgestattet, um die beiden zu unterstützen. Bei so einem wichtigen Tag darf natürlich auch die Familie nicht fehlen: Die Mutter von YZ, Silke Brian, erzählt vor dem Auftritt der beiden stolz: „Sie haben letztes Jahr noch davon gesprochen, mal auf dem Campus-Festival auftreten zu wollen und jetzt haben sie es irgendwie geschafft.“
Geschafft hat es zum Campus-Festival auch Tabea, die in ihren Liedtexten fragt: „Voran oder ankommen, ist es nicht genug oder passt ́s schon?“ Der Beat ihrer Musik ist leicht, die Texte hingegen sind tiefgründig und stimmen nachdenklich.
Ein spektakuläres Heimspiel war es dieses Jahr für die Südwestdeutsche Philharmonie aus Konstanz. Der Auftritt ist ungewöhnlich für eine Festivalbühne, wird aber sehr positiv angenommenen. Die Philharmonie ist überrascht über das begeisterte Publikum: Auch die vorerst skeptischen Stimmen in der Menge, verstummen nach den ersten Stücken des Orchesters. Zu den Liedtexten von Taylor Swift auf den Bildschirmen wird Arm in Arm gesungen.

Der Zuschauerbereich ist bis an die Ränder des Geländes gefüllt und der Dirigent Gabriel Venzago zeigt auch auf einer Festivalbühne beeindruckende Bühnenpräsenz. Das positive Feedback zahlt sich aus und auch er gibt sich deutlich zufrieden: „Wir waren begeistert, wie das Publikum mitgesungen und mitgetanzt hat. Uns liegt besonders am Herzen, die jungen Leute auf die Philharmonie aufmerksam zu machen und sie durch diesen Auftritt für das Orchester zu begeistern.“
Wo Generationen und Genres zusammenfinden
Es ist ein Auftritt, der verbindet, nicht nur verschiedene Generationen, sondern auch Genre zusammenbringt. Pop und Klassik-Liebhaber werden zu einer gemeinsamen Bühne geführt. „Ich habe zwar nicht erwartet, das Orchester mal im Rahmen eines Festivals spielen zu sehen, bin aber sehr positiv überrascht. Die Stimmung war richtig gut, bisschen wie Karaoke mit einem professionellen Playback“, sagt Zuschauerin Lisa Schemke aus dem Publikum vor der Bühne.
Wie vielen anderen Zuschauern war auch ihr und ihrer Freundin nach der Verkündigung, dass Taylor Swift auf den Bühnen des Campus Festivals gespielt wird, klar: Da müssen wir hin! Wo bei anderen Auftritten sogenannte Moshpits gebildet werden und es wild zugeht, öffnen bei diesem Auftritt die Zuschauer einen Kreis für Paartänzer.
Durchwegs gute Laune zu traumhaftem Wetter zeigt sich überall in der Stimmung des Publikums. Vor jeder Bühne wird getanzt und mitgesungen. Allesamt sind es außergewöhnliche, unvergessliche Auftritte auch der lokalen Musiker, die Spaß machen und Begeisterung vermitteln und sicher den einen oder anderen Campusgast zu den nächsten Auftritten der Künstler motivieren.