Verena Sauer kommt mit einer kleinen Kiste aus dem Obi. Damit transportiert sie ein paar Pflanzen, die sie eben gekauft hat. „Es ist doch schön, dass so etwas wieder möglich ist“, sagt die Lehrerin des Humboldt-Gymnasiums.

„Die Lage ist zwar immer noch prekär und wir betreiben einen Spagat. Doch ein paar frische Pflanzen tun der Seele gut.“ Sie ist extra um die Mittagszeit gekommen, um so wenigen Personen wie möglich zu begegnen. „Auch beim Lebensmitteleinkauf achte ich darauf“, sagt sie.
„Jeder möchte raus auf den Balkon oder in den Garten“
Seit gestern dürfen Garten- und Baumärkte wieder öffnen – jedoch nur den Bereich, in dem Pflanzen und Garten sowie Zubehör dafür angeboten werden. Den Rest gibt es nur über Abholung und Lieferung. Marktleiter Lukas Preussner spricht von einem relativ verhaltenen Beginn am Morgen, „doch es wurde immer belebter. Am Mittag und Nachmittag waren es rund 50 bis 70 Kunden pro Stunde“.

Vor der Eingangstür des Gartenparadieses begrüßte ein Mitarbeiter die Menschen und wies sie freundlich auf das Hygienekonzept hin. „Die Kunden sind sehr zielstrebig und richtig gut gelaunt, dass sie nun wieder kommen können“, erzählt Lukas Preussner. „Das Wetter wird schöner, jeder möchte raus auf den Balkon oder in den Garten. Jetzt ist die Zeit, diese Flächen auf Frühling und Sommer vorzubereiten.“
„Die vergangenen Monate waren frustrierend“
Mario Schindler hat einen Hubwagen bestellt und abgeholt. Das wäre zwar auch vor der Teilöffnung möglich gewesen, doch trotzdem beobachtet er viele glückliche Mitmenschen. „Jeder ist froh, dass wieder ein wenig Normalität zurückkehrt. Die vergangenen Monate waren frustrierend.“

Für Obi-Geschäftsführer Patrick Margraf markiert der gestrige Tag das schleichende Ende einer schwierigen Zeit: „In dieser totalen Ohnmachtssituation ist es für die seelische Gesundheit wichtig, dass Menschen ins Handeln kommen und sich sinnvoll beschäftigen. Wir sind froh, dass wir in einem ersten Schritt unseren Kunden Vielfalt im Garten zum Frühlingsbeginn anbieten können.“