Bei hochsommerlichen Temperaturen mit bis zu 31 Grad am Tag und tropischen Nächten war das Campus Festival Konstanz nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein Kraftakt in Sachen Sicherheit. Damit das Publikum ausgelassen feiern kann, braucht es hinter den Kulissen ein durchdachtes Sicherheitskonzept und unermüdlichen Einsatz von zahlreichen Helferinnen und Helfern.
Eingespieltes Team am Einlass
Ein Schlüsselbereich: die Zugangskontrolle zur sensiblen Backstage-Zone. Dort stehen mit Klaus und Bryan zwei erfahrene Sicherheitskräfte im Einsatz. Klaus ist seit 23 Jahren in seinem Beruf aktiv, Bryan seit zehn. „Der Einlass ist neuralgisch – wenn hier etwas schiefläuft, gefährdet das die Abläufe und im Ernstfall sogar Menschen“, erklärt Klaus.
Beide opferten ihren Urlaub für diesen Einsatz. Ihre Aufgabe: Sorgfältige Kontrolle der Backstage-Pässe, Kommunikation mit Künstlern und Technikern – und nicht zuletzt das Motivieren der jungen Helferinnen und Helfer aus der Region. „Man muss klare Regeln setzen und trotzdem mit Herz dabei sein“, sagt Bryan.
Planung auf schwierigem Terrain
Xhavit Hyseni, organisatorischer Leiter des Festivals, kennt die Herausforderung: „Das Bodenseestadion ist wunderschön gelegen – aber baulich eine Herausforderung. Baujahr 1935, keine zeitgemäße Strom- oder Wasserversorgung.“ Für die Bühnentechnik wurden zusätzliche Aggregate installiert, die Wasserversorgung muss über Hydranten und Tanks organisiert werden. Die Sicherheitszentrale ist eng vernetzt mit Feuerwehr, Rettungskräften und Security.
Rettungskräfte auf Abruf
Auch der Rettungsdienst spielt eine zentrale Rolle im Sicherheitsnetz. Melissa und Marlon sind rund um die Uhr im Einsatz. „Viel Hitzeerschöpfung, Kreislaufprobleme – aber wir sind vorbereitet“, berichtet Melissa. Die Versorgungspunkte sind sichtbar markiert und der Zugang für Notfahrzeuge ist jederzeit gewährleistet.
Die Freiwillige Feuerwehr Konstanz kontrolliert alle Hydranten und stellt sicher, dass die temporären Wasserstellen auch bei großer Hitze funktionieren. Zudem stellt sie den Brandschutz auf dem Gelände sicher – eine Aufgabe, die normalerweise eine Berufsfeuerwehr übernehmen würde. In Konstanz, mit knapp 80.000 Einwohnern, gibt es das nicht, da diese erst ab 100.000 Einwohnern gesetzlich verpflichtend ist. Ein Feuerwehrmann vor Ort sagt sichtlich bewegt: „Wir stehen hier mit Verantwortung, aber auch mit Stolz.“
Infrastruktur durch Gemeinschaft
Das Sicherheitskonzept lebt auch von der Einbindung der Vereine, wie dem Narrenverein Fürstenberg oder der X-Treme Guggenmusikkapelle. „Wenn wir etwas Auffälliges sehen, melden wir das sofort“, sagt Rosie vom Narrenverein. „Wir wissen, dass wir eine Mitverantwortung tragen.“
Es zeigt sich: Das Campus-Festival ist mehr als Musik – es ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Festival mit schwieriger Infrastruktur durch kluge Planung, ehrenamtliches Engagement und erfahrene Sicherheitskräfte sicher umgesetzt werden kann. „Sichtbare Präsenz, klare Abläufe und ein Team, das mitdenkt – das ist unser Erfolgsrezept“, sagt Hyseni.