Die starken Schneefälle am vergangenen Wochenende verursachten im Wald und auch auf Straßen und Gleisen erhebliche Schäden. Vielerorts hielten die Bäume der Schneelast nicht stand und Äste oder sogar ganze Bäume wurden abgerissen oder in Richtung der Straßen gebogen. Manche Straßen im Landkreis sind auch am Dienstagmittag, 5. Dezember, noch gesperrt.
„Sehr akut war das Problem, weil sehr viel Schnee auf einmal gefallen ist“, sagt Irmgard Weishaupt, Revierförsterin für das Forstrevier Konstanz. Es sei viel und nasser Schnee gewesen, der in sehr kurzer Zeit gefallen sei. In der Nacht von Freitag, 1. Dezember, auf Samstag waren bis zu 20 Zentimeter Neuschnee in und um Konstanz niedergegangen. Dieser habe lange schwer in den Baumkronen gelastet, sie teilweise zum Einknicken gebracht.
Doch das Problem ist nicht nur der Schnee, sondern auch die Gesundheit des Waldes. Viele Bäume und auch deren Wurzelwerk seien durch die extremen Wetterlagen der vergangenen Jahre in schlechtem Zustand und litten beispielsweise an mangelnder Elastizität im Holz, so Weishaupt. „Sie sind durch den Stress der Dürrejahre vorgeschädigt“, stellt die Försterin schlicht fest. Diese hielten seit 2016 an, seitdem mangele es unter anderem an Niederschlag.
Ausmaß der Schäden noch unklar
Wie groß der Schaden in Konstanz, auf dem Bodanrück oder im gesamten Kreis ist, das könne noch keiner beziffern, so die Revierförsterin. Noch immer seien nicht alle Arbeiten in der Nähe von Straßen abgeschlossen, den Wald selbst habe Weishaupt oder andere Einsatzkräfte noch gar nicht betreten. Allerdings erwartet sie dort ein Bild der Zerstörung: „Von der Straße sieht es schlimm aus.“
Priorisiert wurden bei den Arbeiten die wichtigsten Hauptstraßen, zeitweise waren in den vergangenen Tagen unter anderem die Landesstraße 219 zur Mainau und auch die L220 gesperrt worden. Die L219 ist am Dienstagmittag wieder offen, die L220 sollte am Nachmittag folgen. Die Straße zur Universität Konstanz war am Wochenende ebenfalls wegen Schneebruchs nicht befahrbar; sie sollte am Dienstag oder spätestens im Laufe des Mittwochs freigegeben werden.
Trotz des Tauwetters, das am Dienstag einsetzte, warnt Weishaupt vor einem Besuch im Wald zur jetzigen Zeit. Die Schneelast sei zwar von den Bäumen getaut, allerdings drohten beispielsweise abgebrochene Äste aus größerer Höhe herabzustürzen. Ohnehin seien die meisten Waldwege durch umgestürzte Bäume blockiert. „Es ist weiterhin gefährlich“, warnt die Försterin.