Mit einer Nikolaus-Andacht samt kleinem Posaunenchor vor dem Margarete-Blarer-Seniorenzentrum will Claudia Tissler-Buhr an die Menschen erinnern, die wegen des Corona-Ausbruchs ihre Wohnung nicht verlassen dürfen.

Posaunenchor vor dem Blarer-Haus Video: Nikolaj Schutzbach

„Wir möchten den Bewohnern Mut zuzusprechen“, erklärt die Diakonin der evangelischen Luthergemeinde Konstanz, die in der Altenheimseelsorge und im Schuldienst tätig ist.

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Mit dem Corona-Virus hatten sich jüngst rund 50 Bewohner und Mitarbeiter im Seniorenzentrum angesteckt. „Das eine ist der Schutz vor dem Virus, das andere ist das Kümmern um die Menschen, die in strikter Quarantäne und Isolation leben müssen und für die es sehr schwer ist“, sagt Tissler-Buhr nachdrücklich.

Rosmarie Blickle (links) vom Sozialdienst und Diakonin Claudia Tissler-Buhr (dritte von links) freuen sich darüber, dass Posaunenchor ...
Rosmarie Blickle (links) vom Sozialdienst und Diakonin Claudia Tissler-Buhr (dritte von links) freuen sich darüber, dass Posaunenchor die Nikolaus-Andacht vor dem Margarete-Blarer-Seniorenzentrum musikalisch begleitet. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Sie möchte mit dieser Aktion auf die Situation der Bewohner des Seniorenzentrums aufmerksam machen. „Vielleicht ermutigt es ja auch andere Menschen etwas für die alten Menschen im Blarer zu tun“, sagt Claudia Tissler-Buhr zuversichtlich. Noch während sie ihre kleine Andacht mit einer Anekdote über Bischof Nikolaus aus Myra vorträgt, kommen einige Schokosüßigkeiten als Dank von oben herab geregnet.

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Simon Eßinger und Mitbewohnerin Anna Ellwein kamen spontan ans Seniorenzentrum. „Ich habe die Musik gehört, das Fenster aufgemacht und bin dann rumgelaufen. Ich wohne seit September hier. Ich spiele selber in einem Posaunenchor. Irgendwie fehlt es mir doch“, erzählt Eßinger, der aus Unterensingen bei Nürtingen stammt.

Auf der Rückseite des Margarete-Blarer-Seniorenzentrums gibt es die zweite Nikolaus-Andacht mit Diakonin Claudia Tissler-Buhr und dem ...
Auf der Rückseite des Margarete-Blarer-Seniorenzentrums gibt es die zweite Nikolaus-Andacht mit Diakonin Claudia Tissler-Buhr und dem Posaunenchor. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Anna Ellwein hat mit Musik sonst nicht viel zu tun. „Aber ich höre sie mir gerne an. Und es war voll schön“, sagt sie zufrieden. „Es ist kalt, das hört man“, ergänzt ihr Mitbewohner und zollt den Musikern Anerkennung: „Ich finde es toll, dass sie sich rausstellen und den Leuten eine Freude machen. Ich fand es sehr, sehr schön“. Er überlege sich, ob er sich einem der Posaunenchöre anschließen soll. „Ich kenne einige der Musiker aus Konstanz„, erklärt er.

„Toll für die Bewohner“

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Rosmarie Blickle vom Sozialdienst des Seniorenzentrums findet die Idee „super, sehr toll für alle Bewohner. Ich finde es sehr mutig, dass sie auch bei Regen kommen“, lobt sie das Engagement.

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Carla Herzog ist zum ersten Mal bei einem der Corona-Auftritte des Posaunenchors dabei und trotzt dem Regen und der Kälte. „Ich habe mich spontan dazu entschlossen. Ich unterstütze meine Mama sowohl mental als auch mit dem Instrument“, erzählt die Trompeterin.

Rosmarie Blickle (links) vom Sozialdienst und Diakonin Claudia Tissler-Buhr (dritte von links) freuen sich darüber, dass Posaunenchor ...
Rosmarie Blickle (links) vom Sozialdienst und Diakonin Claudia Tissler-Buhr (dritte von links) freuen sich darüber, dass Posaunenchor die Nikolaus-Andacht vor dem Margarete-Blarer-Seniorenzentrum musikalisch begleitet. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Für ihre Mutter Tania ist es der zweite Auftritt mit ihrem Flügelhorn. „Ich kenne die anderen privat. Da habe ich gefragt ob ich mich anschließen darf“, berichtet sie.

Posaunenchor vor dem Blarer-Haus 2 Video: Nikolaj Schutzbach

Und was sagen die beiden zum Wetter? „Schnee wäre natürlich schöner. Aber wir sind gut vorbereitet“, erklärt Tania Herzog. „Es gibt Schlimmeres“, sagt Tochter Carla trocken.

Diakonin Claudia Tissler-Buhr freut sich über die Schokoladensüßigkeiten, die jemand als Dank herabgeworfen hat.
Diakonin Claudia Tissler-Buhr freut sich über die Schokoladensüßigkeiten, die jemand als Dank herabgeworfen hat. | Bild: Nikolaj Schutzbach

Anschließend begaben sich die Diakonin und der Posaunenchor noch in den Garten des Marienhauses, wo sie ebenfalls eine kleine Andacht hielten.