Der Blick über die Dächer von Konstanz weckt dieser Tage die leise Vermutung einer Veränderung. Das Riesenrad namens „Jupiter“, das seit fast zwei Jahren Einwohner und Touristen ans Areal Klein Venedig lockte, ist weg. Das Fahrgeschäft wurde im August 2020 – zwischen dem ersten und zweiten Lockdown – erstmals aufgebaut.

Als es Anfang des Jahres 2022 zur Wartung zerlegt wurde, fragten sich viele Konstanzer, ob das Riesenrad nun ganz verschwinden wurde. Schon damals gaben die Betreiber, die Schausteller-Familie Gebauer, Entwarnung und erklärte: „Unsere Genehmigung läuft bis Ende 2022, aber wir hätten es gern noch länger hier.“ Doch vor Kurzem wurde 'Jupiter' erneut abgebaut – und wird auch nicht zurückkehren.

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Neues Riesenrad ist noch namenslos

Derzeit entsteht hier ein gänzlich neues Riesenrad, das momentan noch keinen Namen hat. Das ist auch schon einigen Konstanzern aufgefallen. In einer Facebook-Gruppe kursieren bereits erste Aufnahmen und einige Nutzer tauschen sich darüber aus, ob das neue Fahrgeschäft, das in Regenbogen-Farben leuchtet, nicht zu klein sei.

„Es ist ein bisschen wie mit der Imperia: Erst wollte es keiner haben, jetzt ist es nicht mehr wegzudenken“, sagt Ralph Vogt, Schausteller der Familie Gebauer. Seit zwei Jahren sei das Riesenrad bis auf die Lockdown-Zeiten ununterbrochen gefahren. Genutzt worden sei es sowohl von Konstanzern als auch von Touristen und Schulklassen.

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„Egal zu welcher Jahreszeit sind die Menschen hierhergekommen – selbst im Januar war ein guter Monat“, erklärt Betreiber Heinz Gebauer. Besonders an Wochenenden seien täglich mehrere hundert Personen mitgefahren. „Die Menschen kommen wieder. Die Aussicht über die Berge, den See und über unsere Altstadt – das zieht einfach an.“

Erste Pläne, das Riesenrad in Betrieb zu nehmen, hätte Familie Gebauer schon 2004 gehabt, seitdem befanden sie sich immer mal wieder in Gesprächen mit der Stadt. „In der Pandemie wurde es dann aufgrund des coronakonformen Transports genehmigt“, erklärt Gebauer. Dass „Jupiter“ nun jedoch abgebaut werden musste, war aber der vertraglichen Situation geschuldet: Denn die Riesenräder werden vom Schaustellerbetrieb Heinz Gebauer immer befristet angemietet.

Bald können Fahrgäste Platz nehmen

So auch das Neue, noch namenslose Riesenrad. Bis Jahresende habe dies auf jeden Fall eine Genehmigung, wie es darüber hinaus weitergeht, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, so Gebauer. Diese Woche müsse das neue Riesenrad noch durch die TÜV-Abnahme, spätestens ab Samstag könne es jedoch in Betrieb genommen werden, verspricht Gebauer.

Zukünftig geht es in 24 Gondeln etwas mehr als 40 Meter in die Höhe. Die Aussicht auf Konstanz sei weiterhin garantiert, so der Betreiber.
Zukünftig geht es in 24 Gondeln etwas mehr als 40 Meter in die Höhe. Die Aussicht auf Konstanz sei weiterhin garantiert, so der Betreiber. | Bild: Jannik Höntsch

Doch was schon jetzt auffällt: Das neue Riesenrad ist kleiner als sein Vorgänger „Jupiter“, welches rund 50 Meter hoch war und Platz in 36 Gondeln bot. Ungefähr acht Meter und zwölf Gondeln unterscheiden die beiden Attraktionen. Ein Blick über die Stadt sei dennoch garantiert, ebenso wie die kulturellen Daten, die per Knopfdruck zu hören sind. „Da das neue Riesenrad aber erst frisch angefertigt wurde, wird das noch zwei bis drei Wochen dauern“, sagt Gebauer.