Loriot hätte es vermutlich so ausgedrückt: Ein ernsthaftes Gespräch mit Claudia Zähringer und Norbert Heizmann ist möglich, aber sinnlos. Wenn dieses kongeniale Duo aufeinandertrifft, dann wird viel und herzhaft gelacht. Ob vor der Fernsehkamera oder beim Gespräch mit dem SÜDKURIER vor dem Konzil.
Der Südwestrundfunk bezeichnet das Duo Zähringer/Heizmann als „die halbe Konstanzer Fasnacht“, wie Trixi Jerg-Oslebo erzählt. Die für die Fernsehfasnacht zuständige Redakteurin beschreibt auch gleich einen ihrer schlimmsten Albträume: „Darin kommen die beiden zu mir und sagen: Trixi, wir wollen nicht mehr. Wir haben keine Lust mehr.“ Dann zwickt sie sich ganz schnell und stellt glücklich fest, dass die Realität eine andere ist.
Doch Halt. Stopp. In diesem Jahr, wo wegen der Pandemie sowieso alles anders ist, wurde die Hälfte des Albtraums wahr: Claudia Zähringer fällt aus. Das Duo, das im ganzen Land Anhänger hat, wurde aufs Erste gesprengt. Es ist jedoch nur eine Trennung auf Zeit.

Am Mittwoch vor der Aufnahme der Sendung, die heute Abend ab 20.15 Uhr im SWR ausgestrahlt wird, stürzte sie kurz vor ihrer Haustür und brach sich den rechten Oberarm – auf dem Heimweg von den Proben mit Norbert Heizmann.

„Alkohol war nicht im Spiel“, versichert sie. „Und ich kann versichern: Im Kopf ist auch nichts schlimmer als sonst.“ Nun müsse sie diesen blöden Gilchristverband tragen. „Das staunsch scho, Norbert, dass i mir diesen komplizierten Namen hon merke könne“, sagt sie lachend zu ihrem Bühnenpartner. „Da hosch ja auch wochelang Zeit ket, den auswendig zum lerne“, kontert der.
Seit 20 Jahren stehen die beiden gemeinsam auf der Bühne. Sie sind perfekt eingespielt, kennen sich aus dem Effeff. „Wir mussten überlegen, ob wir die Nummer ausfallen lassen“, erzählt Norbert Heizmann. „Schnell kamen wir auf die Idee, Chrissi Gondorf zu fragen, ob sie einspringen würde. Wir wollten den SWR nicht hängen lassen.“
Für die beiden war in Rücksprache mit Niederburg-Präsident Mario Böhler, den zukünftigen Programmchef der Fernsehfasnacht, klar: Wenn jemand Claudia Zähringer würde halbwegs ersetzen können, dann das Multitalent aus dem Dreizehnerrat der Niederburg. „Ich war natürlich geehrt“, sagt Christiana Gondorf. „Und als Claudia sagte, dass sie das auch wolle, habe ich zugesagt.“

Das war am Donnerstagabend – am Freitag begannen die Proben und die Aufzeichnungen. Jeder Akteur musste vorher zum Corona-Test; nur bei einem negativen Resultat gab es Zutritt ins Konzil. „Den habe ich erst mal abgewartet, damit ich nicht umsonst meinen Text gelernt hätte, falls ich positiv gewesen wäre“, sagt die 33-Jährige schmunzelnd.
„Als er negativ war, habe ich gleich mit Norbert geprobt. Er ist ein harter Coach“, berichtet sie. „Sehr ehrlich und sehr konstruktiv.“ Die Tatsache, dass sie bereits mehrmals mit Claudia Zähringer und Norbert Heizmann auf der Bühne stand, hat ihr geholfen. „Natürlich habe ich auch Druck gespürt – immerhin sollte ich in der Hauptnummer der Sendung spielen und eine der größten Attraktionen ersetzen“, sagt Christiana Gondorf. „Doch wenn ich die Bühne betrete, sind Nervosität und Druck wie weggeblasen.“
Lob erhält sie vom Bühnen-Meister höchstpersönlich. „Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht“, so Norbert Heizmann. „Wir können glücklich sein, dass wir so tolle junge Leute haben.“ Und auch der SWR war angetan von der jungen Frau. „Allergrößten Respekt, dass sie sich das zugetraut hat“, sagt Trixi Jerg-Oslebo. „Und sie war sehr gut.“ Davon kann sich heute Abend jeder selbst überzeugen.