Die Konstanzer Maskenträger und Mäschgerle haben am Samstag eine neue Sport-Variante an den Start gebracht: Mit der Hockgraben-Rennete setzen sie die Messlatte für jeden Lauf noch einen Tick höher, denn die Top-Athleten gingen mit Häs und Maske an den Start.
Es galt, fünf Kilometer zu bewältigen. Die Disziplinen Rennen und Nordic-Walking waren zugelassen. Die Iron Man Narren rannten selbstverständlich, wobei der Schneeschreck mit gleichzeitigem Schwingen der Rätsche die Bedingungen noch verschärfte.
Eben jener Schneeschreck, sein Name ist Jürgen Stöß, war der Herausforderer, der Hästräger anderer Zünfte zum närrischen Wettrennen herausforderte. Den Schmotzige Dunschtig nutzten die Narren als Trainingslager. Am Freitag war Askese angesagt, zumindest bei Stöß, der um 16.39 Uhr Eingeweihten meldete: „Bin schon zu Hause und meide heute Alkohol. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass mir beim Rennen das Frühstück aus dem Gesicht fällt.“
Askese und elektrolythaltige Kaltgetränke
Kurz vor dem Start eröffnete Jürgen Stöß: „Ich habe heute noch nichts getrunken, obwohl – so ein Schnäpsle… Aber das wäre ja Doping.“ „Sofort zur Hauchprobe“, ordnete Blätzlebue Mathias Trempa an. Er hatte sich auf das Rennen anders vorbereitet. „Gestern habe ich nur hopfen-, malz- und elektrolythaltiges, reinstes Bodenseewasser konsumiert. Ich bin heute in Bestform!“
„Nur fünf Kilometer?“, wunderte sich Sparkassen-Hexe Andrea Koeder und wertete: „Kurzstrecke.“ Ein Leichtes für alle Hästräger, die sich normalerweise beim Sonntagsumzug total verausgaben. Mit Blick auf Trempas blaue Laufschuhe, witterte Andrea Koeder ein Ausschluss-Kriterium. „Ihr Blätz müsst doch schwarze Schuhe tragen“, erinnerte sie ihn an die Häsordnung der Konstanzer Blätzlebuebe-Zunft.
„Ich habe von meiner neuen Zunftmeisterin Ariane eine Befreiung erhalten“, grinst Trempa. Damit spielte er auf eine kleine, närrische Zeitungsente an, in der die Konstanzer Blätzlebuebe-Zunft und die Freien Konstanzer Blätz vertauscht wurden. Aber kein Problem, denn: Fasnacht ist verkehrte Welt!