In der Debatte um eine Markthalle auf dem Stephansplatz bekommen sich FDP und Freie Grüne Liste zunehmend in die Haare. Wie berichtet, hatte FGL-Stadtrat Peter Müller-Neff als Reaktion auf die Initiative der FDP-Fraktion im Konstanzer Gemeinderat eine Gesprächsrunde mit Standbetreibern organisiert, die nichts von solch einem Projekt halten.

„Natürlich sind wir als FDP verärgert über den Vorstoß von Herrn Müller-Neff, weil er uns nicht auch zu diesem Termin eingeladen hat“, schreibt Heinrich Everke im Namen der FDP. Wäre dies erfolgt, hätte „man vor Ort die Möglichkeit gehabt, wichtige Punkte zu erläutern“.

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Wie aus dem Schreiben hervorgeht, wolle man mit dem Antrag die Marktleute nicht ausbooten. Vielmehr gehe es der FDP-Fraktion um die Frage, unter welchen Bedingungen Standbetreiber zum Mitmachen bereit wären – und die Stadtverwaltung sollte dies im Auftrag des Gemeinderats herausfinden. „Die Einwände der Marktbetreiber müssen natürlich ernst genommen werden, wenn wir später ins Detail gehen werden“, schreibt Heinrich Everke.

Heinrich Everke, Stadtrat der FDP: „So ein Projekt kaputt zu machen, geht am besten, wenn man Empörung auslöst, indem man einen ...
Heinrich Everke, Stadtrat der FDP: „So ein Projekt kaputt zu machen, geht am besten, wenn man Empörung auslöst, indem man einen Plan verkürzt darstellt und eine faire, offene Diskussion nicht zulässt.“ | Bild: SK-Archiv

Ganz wesentlich sei dabei, welche Gebühren die Stadt von den Marktbetreibern verlangen würde. Ferner müsse berücksichtigt werden, dass es Marktbetreiber geben könnte, die auf den Schutz des Daches verzichten möchten und ihren Stand außerhalb aufbauen wollen. Auch von der Größe einer etwaigen Markthalle oder die Anzahl von Tagen mit Marktbetrieb sei in dem Antrag keine Rede.

Wäre zusätzlich ein Abendmarkt möglich?

Für die FDP wäre es denkbar, dass verschiedene Betreiber an verschiedenen Tagen der Woche präsent sind. „Der komplette Markt, so wie wir ihn bisher kennen, könnte aber auch alternativ weiterhin nur an zwei Tagen in der Woche stattfinden“, so heißt es in der Reaktion der FDP weiter. Ein Abendmarkt, wie es das Stadtmarketing vor kurzem ausprobiert habe, wäre nach Meinung der FDP zusätzlich möglich.

Überhaupt nicht zur Sprache gekommen sei die Idee der Solarnutzung auf dem Dach einer Markthalle sowie der Schutz vor Regen und Sonne etwa beim Weinfest oder bei anderen Festen auf dem Stephansplatz. „Fotovoltaik werden wir auf sehr vielen Flächen brauchen, wenn die Stadt weiter kommen will bei ihrem Plan klimaneutral zu werden“, verteidigt die FDP ihren Antrag. Es könne darüber hinaus nach wie vor möglich sein, Bäume, Grünflächen, Bänke oder etwa Brunnen auf dem Platz unterzubringen.

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