Nach einem Abend, an dem nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne über den Zustand des Konstanzer Nachtlebens gesprochen wurde, ist eines ganz deutlich: Der Austausch zwischen verschiedenen Gruppen ist wichtig. Und er kommt bisher scheinbar viel zu kurz. War der Runde Tisch am Mittwoch, 4. Juni, also ein Erfolg und Anstoß für eine positive Entwicklung? Das sagen Veranstalter, Clubbetreiber und Besucher des Abends.

„Ich finde es gut, dass es einen Austausch gibt“, sagt Kilian Bongart. Er war im Publikum, konnte sich die verschiedenen Anliegen von jungen Menschen, Betreibern und Stadtverwaltung anhören. Und er hat Verständnis. „Bei vielem kann die Stadt gar nichts machen“, meint er, etwa bei Beschwerden wegen Ruhestörung.

Der Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen ist wichtig, findet Kilian Bongart.
Der Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen ist wichtig, findet Kilian Bongart. | Bild: Simon Wöhrle

Dass der Austausch etwas bewirkt, da ist sich David Giel sicher. Produktiver als erwartet, so bezeichnet er den Abend. „Es war sehr schön, die Meinungen von verschiedenen Gruppen zu hören“, sagt er. Er freue sich darauf, Freiwilligenarbeit einzubringen. „Die Leute wollen was machen, es braucht ein Sprachrohr“, sagt er. Neben Giel steht Noah Roche, auch er fand den heutigen Austausch wichtig. „Es ist gut, dass man den Jungen die Chance gegeben hat, ihre Meinung auszusprechen.“

Der Abend war wichtig, um die Stimme der Jungen zu hören, finden (von links): David Giel, Rosalie Quarch und Noah Roche
Der Abend war wichtig, um die Stimme der Jungen zu hören, finden (von links): David Giel, Rosalie Quarch und Noah Roche | Bild: Simon Wöhrle

Kantine-Chef: „Aufschlag zu etwas Größerem“

„Es ist wohl bei der Stadt angekommen, dass hier was im Argen liegt“, bilanziert Cornelius Hanßmann, Geschäftsführer der Kantine Konstanz, wo der Abend stattfand. Er saß selbst auf der Bühne und gab Einblicke in die schwierige Lage der Clubs. Dass die Stadtverwaltung mit mehreren Führungskräften, auch Oberbürgermeister Uli Burchardt, anwesend war, weiß Hanßmann zu schätzen. „Das könnte der Aufschlag zu etwas Größerem werden“, sagt er. Jetzt seien die Betreiber und Veranstalter gefordert, sich zusammenzuschließen.

Er weiß, wie schwierig die Lage für Clubs in Konstanz ist: Cornelius Hanßmann, Geschäftsführer der Kantine
Er weiß, wie schwierig die Lage für Clubs in Konstanz ist: Cornelius Hanßmann, Geschäftsführer der Kantine | Bild: Simon Wöhrle

„Es ist gut, dass darüber endlich in vernetzter Form gesprochen wird“, sagt Leander Hartmann nach der Veranstaltung. Für den Studenten kam an diesem Abend allerdings das Thema Sicherheit noch etwas zu kurz. Natürlich gebe es da viele Ideen, die wohl an der Finanzierung scheitern würden.

Das sagen die jungen Stadträte

Für die jungen Gemeinderäte, die den Abend organisiert haben, war er ein voller Erfolg. Er sei sehr froh darüber, dass so viele gekommen sind, sagt Samuel Hofer (FGL&Grüne) nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung. „Man hat gespürt, welchen Bedarf die Clubs sehen“, sagt er. Das nehme man jetzt auch in den Gemeinderat mit.

Freut sich darüber, dass so viele Leute zum Austausch gekommen sind: Gemeinderat Samuel Hofer
Freut sich darüber, dass so viele Leute zum Austausch gekommen sind: Gemeinderat Samuel Hofer | Bild: Simon Wöhrle

Von einem gelungenen Abend spricht auch Moritz Schneider (JFK), alleine schon, weil die verschiedenen Akteure in Austausch kommen würden. „Das zeigt, dass die freie Kultur in Konstanz aktiv ist.“ Dass es sich um eine fraktionsübergreifende Initiative handelt, sei wertvoll.

Für Gemeinderat Moritz Schneider war der Abend ein voller Erfolg
Für Gemeinderat Moritz Schneider war der Abend ein voller Erfolg | Bild: Simon Wöhrle

„Wir haben mit diesem Thema einen Volltreffer gelandet“, freut sich Levin Eisenmann (CDU) nach dem Abend. Für ihn war der Runde Tisch auch eine Bestätigung dafür, wie vielfältig das Nachtleben in Konstanz ist. Trotz der unterschiedlichen Interessen gebe es auch viele Gemeinsamkeiten. Eisenmann sieht einen Auftrag an Verwaltung und Gemeinderat, diesen Anliegen dann Gehör zu schenken.

Nach dem Abend gibt es für Gemeinderat und Stadtverwaltung eine klare Aufgabe, findet Gemeinderat Levin Eisenmann (Archivbild)
Nach dem Abend gibt es für Gemeinderat und Stadtverwaltung eine klare Aufgabe, findet Gemeinderat Levin Eisenmann (Archivbild) | Bild: CDU