Seit dem 5. Juli hat es nicht geregnet – und es sind keine Niederschläge für die nächste Zeit angekündigt. Seit vielen Monaten ist es zu trocken. Das belastet in extremer Form die Vegetation im Wald. Wie steht es momentan um die Waldbrandgefahr? „Im Moment sind wir bei Gefahrenstufe vier“, sagt Helmut Fritz, Förster und stellvertretender Leiter des Kreisforstamts. Es gibt nur noch eine weitere Gefahrenstufe, die bei steigenden Temperaturen bald erreicht sein könnte.

Im Mai habe es einige ergiebige Niederschläge gegeben, das habe dem Wald gut getan. Allgemein habe der Wald in jüngster Zeit aber viel zu wenig Wasser bekommen. „Die Bäume befinden sich schon im Stress“, erläutert Fritz. Extreme Hitze sei „tödlich“, doppelt schlimm sei ein heißer Wind, der die Feuchtigkeit wegtrage.

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Helmut Fritz formuliert auf diesem Hintergrund einige Appelle an die Bevölkerung: In den Sommermonaten sei es ohnehin verboten, im Wald zu rauchen oder ein Feuer zu entzünden, mit Ausnahme der ausgewiesenen Grillstellen. Angesichts der Lage sollte man aber auf das Grillen im Wald nun komplett verzichten. Manche Landratsämter sprechen jetzt bereits ein Verbot aus.

Autos sollten nicht auf Wiesen parken

Zweitens bestehe auch die Gefahr, durch ein geparktes Auto mit noch heißem Motor auf einer trockenen Wiese einen Brand auszulösen. Es empfehle sich daher, auf gekiester oder geteerter Fläche zu parken.

Fabian Daltoe, Sprecher der Feuerwehr Konstanz, bestätigt die Hinweise des Försters. Am besten sei es, wenn man im Moment komplett darauf verzichte, ein Auto auf einer Wiese zu parken. Auch das Entsorgen von Zigarettenkippen berge große Brandgefahr.

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Ein Wald-, Schilf- oder allgemein Flächenbrand bedeute für die Feuerwehrkräfte eine deutlich größere Belastung als ein Gebäudebrand. Bereits im März ist es im Konstanzer Teilort Litzelstetten zu einem Flächenbrand gekommen. Wenige Tage später brannte es bei Dettingen auf einer Wiese in Richtung Hegne. An beiden Einsätzen waren rund 30 Einsatzkräfte beteiligt.

„Flächenbrände sind sehr anstrengend und personalintensiv“, sagt Daltoe. In der für die Brandbekämpfung notwendigen Schutzausrüstung werde es bei diesen Temperaturen sehr warm, zusätzlich sei das Gelände unwegsam und Zusatzmaterial notwendig. Die Feuerwehr rücke mit einem speziellen Fahrzeug aus, das viel Wasser transportiert. Die ausrückenden Kräfte hätten Löschrucksäcke mit Wasser und Feuerpatschen dabei.

Schneisen, die das Ausbreiten verhindern

Eine der Hauptaufgaben sei, mithilfe von Geräten Schneisen zu legen, damit sich der Brand nicht weiter ausbreitet. Da all dies Kenntnisse erfordere, werde das Löschen von Flächenbränden regelmäßig geübt.

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Wie hoch ist die Gefahr eines Waldbrands in jener Dimension, von der aus Südeuropa berichtet wird? Diese Gefahr wiederum sei gering, beruhigt Helmut Fritz. In der Region gebe es keine reinen Kiefernwälder. Laubbäume aber hätten weniger Harz und brennen viel schlechter. Es sei also möglich, dass mal ein Hektar Wald brenne, das Übergreifen auf sehr große Flächen sei aber unwahrscheinlich.