„Ein lauter Knall gegen halb drei hat meine Mieter heute aus dem Schlaf geschreckt“, sagt Thomas Keck. Der Konstanzer hat ein Geschäft in der Kreuzlinger Straße 20. Schilder und Gravuren. Doch an diesem Samstagmorgen ist das Durchkommen zu seinem Geschäft nicht so einfach. Überall stehen Feuerwehr und THW. Da ist Keck klar: Es ist etwas passiert.
Passiert war folgendes: Ein lauter Knall weckt in der Nacht zum Samstag (28.5.) die Bewohner der Kreuzlinger Straße in Konstanz. Tatsächlich ist es laut Angaben der Feuerwehr Konstanz kurz nach 2 Uhr nachts als dort in der akutellen Baulücke (Hausnummer 14) ein Stützbalken gebrochen und runtergefallen ist. Beim Strutz ist der schwere Stamm gegen andere Stützbalken gepoltert und hat letztlich einen weiteren Balken heruntergerissen. Das bestätigt die Feuerwehr Konstanz auf SÜDKURIER-Nachfrage. Die Bewohner der Nachbarhäuser mussten daraufhin evakuiert werden. „Aktuell werden die Betroffenen von unseren Betreuungseinheiten noch versorgt“, sagt Fabian Daltoe, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz.

Nachbarn wecken sich gegenseitig
23 Nachbarn mussten evakuiert werden. Aber das Gute: „Bis wir da waren, waren eigentlich schon alle Nachbarn aus der Gefahrenzone. Die Nachbarn haben sich geistesgegenwärtig wachgeklingelt“, lobt Daltoe das Verhalten der Anwohner.
Besteht jetzt eine Gefahr, dass weitere Balken herunterfallen oder die anliegenden Häuser einstürzen können? Daltoe berichtet: „Ein Statiker hat sich vor Ort die Lage angesehen und begutachtet. Er hat die Auflage gegeben, so schnell wie möglich die Stützbalken zu ersetzen.“ Die direkten Nachbarhäuser seien bis dahin unbewohnbar. Für die anderen Häusern bestehe keine Gefahr.
Haus Nummer 14 in der Kreuzlinger Straße wurde vor einiger Zeit abgerissen. Seither klafft zwischen den Nachbarhäusern, die dato Mauer an Mauer mit Nummer 14 standen, eine Lücke. Um die Stabilität der Nachbarhäuser zu wahren, wurde zwischen die bestehenden Häuser mehrere Stutzbalken eingezogen. Nun ist einer der Stützbalken runtergefallen.