Klaus Franken wohnt in Konstanz-Königsbau. Und er ist genervt. Seit dem 25. August kann der Pensionär dort weder telefonieren noch fernsehen. Und das Internet funktioniert auch nicht. Was Franken daran aber am meisten stört, ist die spärliche Kommunikation mit seinem Anbieter. Der SÜDKURIER hat nun bei Vodafone nachgefragt.
Als Klaus Franken die Störung vor wenigen Wochen feststellte, habe er die Servicehotline seines Anbieters angerufen, sagt er in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. „Von dort wurde ich an den technischen Service verwiesen, der die Störung bestätigte, aber sonst nichts wusste,“ so der Pensionär. Wann das Problem behoben werde, habe ihm auch niemand sagen können.

War ein Blitz die Ursache?
Auch über die Ursache der Störung habe der Servicemitarbeiter nur spekulieren können. Klaus Franken: „In der Nacht von Donnerstag auf Freitag gab es hier heftige Gewitter, vielleicht hat irgendwo ein Blitz eingeschlagen.“ Sollte ein Kabel oder ein Bauteil an einem öffentlichen Platz beschädigt worden sein, brauche Vodafone zuerst die Erlaubnis der Stadt, um graben zu dürfen. Das habe man ihm am Telefon mitgeteilt.
Weil er bei keiner Stelle eine zufriedenstellende Auskunft erhielt, habe er sich später dazu entschlossen, einen Beschwerdebrief an den Geschäftsführer zu schreiben, berichtet Franken weiter. „Am schlimmsten finde ich, dass die Kunden nicht informiert werden. Das verursacht Frust“, so der Konstanzer.
Da er nicht mehr berufstätig sei, treffe ihn der Totalausfall nicht einmal so hart, sagt Klaus Franken. Trotzdem habe auch er Dinge im Internet zu erledigen, wie beispielsweise Online-Banking. Viel schlimmer als für ihn sei die Störung aber für die sechs Studenten, an die er Zimmer vermiete. „Die trifft es viel härter, wenn in Kürze die Vorlesungen wieder anfangen“, befürchtet der Pensionär.
Aufwändige Reparatur erforderlich
Auf SÜDKURIER-Nachfrage, ganz im Gegensatz zu Klaus Frankens Bemühungen, reagiert der Anbieter zügig. In einer E-Mail bestätigt Vodafone-Pressesprecher Volker Petendorf, dass es seit dem 25. August eine „lokale Störung in einem sehr kleinen Teil des Glasfaserkabelnetzes“ im Stadtteil Königsbau gebe. Dies betreffe elf Kunden an einzelnen Adressen.
Ob ein Blitz für den Schaden verantwortlich war oder nicht, darauf geht der Pressesprecher nicht ein. Er teilt jedoch mit: „Ursache ist ein Anbindungsfehler auf genau dem unterirdischen Kabelstrang, über den die Kunden an das Kabelnetz angeschlossen sind.“
Die Reparatur de Schadens bezeichnet Petendorf als „sehr aufwändig“. Es müsse ein Kabelschaden beseitigt sowie ein defektes Bauteil ausgebaut und durch ein neues ersetzt werden. Dazu seien zwingend Tiefbauarbeiten erforderlich, die aktuell von einem örtlichen Dienstleister vorbereitet würden, so der Pressesprecher weiter.
Reparatur wurde bereits vorbereitet
Laut Petendorf ist Vodafone bisher nicht untätig gewesen: „Es erfolgten zunächst Messungen aller Netzelemente und Bestandsaufnahmen bei mehreren Vor-Ort-Terminen durch Service-Techniker. Anschließend wurde das genaue Reparaturkonzept erstellt – unter Beachtung aller Genehmigungsrichtlinien, Sicherheitsvorschriften am stromführenden Hauptkabel sowie der Verfügbarkeit von benötigten Bauteilen und Tiefbau-Experten.“
Die eigentlichen Reparaturarbeiten vor Ort sollen laut Petendorf bald beginnen und innerhalb von ein bis zwei Tagen vollendet werden. Bis dahin bittet der Pressesprecher die Kunden um Verständnis: „Wir bitten die betroffenen Kunden bis zum Abschluss der Arbeiten noch um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten.“
Vodafone-Störungen keine Seltenheit in der Region
Die Störung in Königsbau ist allerdings bei Vodafone kein Einzelfall. Immer wieder ärgern sich Kunden des Internet- und Breitbandanbieters in der Region über Ausfälle. Ende 2021 gab es beispielsweise wochenlang wiederkehrende Unterbrechungen der Internet- und Telefonverbindung über die gesamte Konstanzer Altstadt hinweg.
Vor einigen Tagen waren außerdem 158 Kunden in der Singener Innenstadt von einem Ausfall betroffen. Kabelfernsehen, Internet und Festnetz-Telefonie waren dort vorübergehend nicht verfügbar. In diesem Fall hat Vodafone den Schaden allerdings am Folgetag behoben. Für Klaus Franken, der seit Wochen ohne diese Kommunikationswege auskommen muss, ein schwacher Trost.