„Wann wird‘s mal wieder richtig November? Ein November wie er früher einmal war?“ — frei nach Rudi Carrell würde das bedeuten: Weniger Regen. Viel weniger Regen!

Der November ist auf Rekordjagd. Die Regenfälle bringen inzwischen Probleme mit sich: Am Hochrhein herrscht Hochwasser, in Bad Säckingen sind bereits Uferwege überspült. Im Bodenseekreis drohte gar, ein Damm zu brechen. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, in den kommenden Tagen soll es aber weiter regnen.

Es gibt nur zwei Ausnahmen

Noch nie kam Mitte November so viel Niederschlag herunter wie derzeit. Das gilt für die gesamte Region — bis auf zwei Ausnahmen.

Die älteste Wetterstation im Süden Baden-Württembergs steht in Villingen-Schwenningen. Dort liegen uns Wetterdaten seit 1947 vor. Die Doppelstadt ist einer der Orte, an denen in diesem Jahr der Rekord noch nicht gerissen wurde. In Villingen-Schwenningen fiel Mitte November 1952 noch mehr Regen als aktuell: 135 mm und damit ein paar wenige Millimeter mehr als dieses Jahr.

Deutlich nasser war der November 2002 in Rheinfelden. Damals kamen bis zum 15. des Monats 166 mm vom Himmel.

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Die Regenfälle haben auch Vorteile

Allen Problemen zum Trotz: So viel Regen ist nicht nur schlecht. Das Helmholtz Institut für Umweltforschung erforscht tagesaktuell, wie trocken die Böden in der Bundesrepublik sind. Anfang November beobachteten die Forscher in Baden-Württemberg noch eine zunehmende Dürre im Oberboden bis 23 cm Tiefe. Inzwischen hat sich die Lage weitgehend entspannt.

Dürre Oberboden

Kritischer sieht es in den tieferen Schichten des Bodens aus. Zwar nimmt die Dürre auch in zwei Metern Tiefe ab. Um sie aufzulösen, brauche es aber „ungefähr ein halbes Jahr überdurchschnittlichen Regen“, sagt Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum dem SÜDKURIER.

Dürre Oberboden

Quelle der Karten: UFZ-Dürremonitor/ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung