Eltern, deren Kind derzeit einen Schwimmkurs des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) besuchen, erhielten kürzlich eine überraschende Nachricht. Darin stand, dass künftig erstmal keine weiteren Kurse im Schwaketenbad angeboten werden können. „Wir sind aber bemüht, diese Situation so schnell wie möglich zu ändern“, heißt es in der Mail.

Wird es nun für Eltern noch schwerer, einen der begehrten Schwimmkursplätze zu ergattern? Und warum kann das Rote Kreuz keine neuen Kurse im Schwaketenbad anbieten? Jan Welsch, Vorsitzender der Konstanzer DRK-Ortsgruppe, erläutert: „Wir schaffen es derzeit nicht, unsere Kursleiter schnell genug zu schulen, damit sie die vorgegebenen Anforderungen erfüllen.“

Das heißt: Wer einen Schwimmkurs leitet, muss ein Rettungsschwimmabzeichen in Silber vorweisen, das nicht älter ist als zwei Jahre, zudem muss ein Erste-Hilfe-Kurs belegt worden sein. „Wir konnten zwar neue ehrenamtlich Trainer gewinnen, aber wir können sie nicht von heute auf morgen schulen“, so Welsch. Wann die neuen Kursleiter ihre Qualifikation abgeschlossen haben, kann er derzeit nicht absehen.

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Leer bleibt das Kursbecken im Schwaketenbad in dieser Phase dennoch nicht. Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz (BKG), sagt: „Wir füllen diese bisherigen DRK-Wasserzeiten entweder mit eigenen Kursen oder fragen andere Anbieter, ob sie zusätzlichen Bedarf haben.“

Gleichzeitig versichert Grammelspacher: „Sobald das Rote Kreuz die Qualifikationen vorweisen kann, bekommen die Trainer ihre Wasserzeiten zurück.“ Übrigens gelte die Vorschrift, dass Kursleiter das Silber-Abzeichen benötigen, ohne Ausnahme – selbst wenn Eltern mit im Wasser sind oder das BGK-Personal ebenfalls im Bad anwesend ist.

„Sobald das Rote Kreuz die Qualifikationen vorweisen kann, bekommen die Trainer ihre Wasserzeiten zurück“, verspricht Robert ...
„Sobald das Rote Kreuz die Qualifikationen vorweisen kann, bekommen die Trainer ihre Wasserzeiten zurück“, verspricht Robert Grammelspacher, Geschäftsführer Bädergesellschaft Konstanz (BGK). | Bild: Scherrer, Aurelia

Diese Vorgabe der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen habe den Charakter einer DIN-Vorschrift und werde regelmäßig bei Gerichtsurteilen zitiert, so der Geschäftsführer.

Jan Welsch blickt trotz des kurzzeitigen Engpasses bei DRK-Schwimmkursen optimistisch in die Zukunft: „Die Situation des Schwimmenlernens in Konstanz ist derzeit so gut wie lange nicht“, sagt er. „Alle Anbieter tun, was sie können, und auch wir schulen ja gerade neue Kursleiter. Langfristig erhöht sich also unsere Kapazität.“

„Die Situation des Schwimmenlernens in Konstanz ist derzeit so gut wie lange nicht“, Jan Welsch, Vorsitzender des Konstanzer ...
„Die Situation des Schwimmenlernens in Konstanz ist derzeit so gut wie lange nicht“, Jan Welsch, Vorsitzender des Konstanzer DRK-Ortsvereins. | Bild: Denise Claus Fotografie

Dennoch ist der Ansturm auf Schwimmkurse ungebrochen hoch, nach wie vor gehen Eltern leer aus. Dazu meint Jan Welsch: „Wenn wir mehr Trainer hätten, könnten wir noch mehr anbieten. Wer sich über zu wenige Schwimmkurse beklagt, darf gern selbst ehrenamtlich tätig werden und sich zum Kursleiter ausbilden lassen.“

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