Eigentlich war es nur eine kleine Nachfrage im Technischen und Umweltausschuss (TUA). Aus den Reihen der Freien Grünen Liste wurde nachgehakt, wie es um den autofreien Stephansplatz steht. Die Antwort hat Sprengstoffpotenzial, zumindest dann, wenn man die Konsequenzen der Parkplatz-Rochade bedenkt. Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn stellte in Aussicht, dass die Stellplätze vom Stephansplatz bereits im kommenden Jahr auf das Döbele verlagert werden könnten.

Wie ist das möglich?
Schon lange steht in Diskussion, dass der Stephansplatz autofrei werden soll. Es gibt die Abmachung, dass die etwa 80 wegfallenden Parkplätze in einem neuen Parkhaus am Döbele ausgeglichen werden müssen, bevor der Platz umgestaltet wird. Die Planungen für die Gestaltung des Platzes sind noch nicht final ausgereift, doch Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn kündigte den Stellplatzwechsel bereits für kommendes Jahr an.
Der Fernbusbahnhof Europabrücke (vormals: Zentraler Omnibus-Bahnhof) solle im ersten Quartal 2024 fertiggestellt sein. In diesem Zuge würden die Busparkplätze vom Döbele an den Fernbusbahnhof verlegt. „Dann haben wir die Möglichkeit, die 80 Stellplätze vom Stephansplatz auf das Döbele zu verlegen und auf dem Stephansplatz Aufenthaltsqualität zu schaffen.“ Wenn der Förderbescheid bewilligt sei, dann könnte die Umgestaltung des Platzes erfolgen oder in Etappen.
Was passiert, wenn das Döbele-Parkhaus gebaut wird?
Diese Aktion hat einen Domino-Effekt zur Folge. Wenn das Döbele-Parkhaus gebaut wird, entfallen für die Bauzeit auch die vom Stephansplatz verlagerten Stellplätze. Wo sollen diese dann „zwischengelagert“ werden? Elena Oliveira, Pressesprecherin der Stadt, schreibt auf SÜDKURIER-Nachfrage: „Es ist nicht geplant, diese zwischenzulagern, da das neue Parkhaus am Brückenareal mit Platz für circa 730 Fahrzeuge zur Verfügung steht.“
Wesentliche Fragen bleiben (vorerst) ungeklärt
Was die Stadt möglicherweise bislang nicht in Betracht zieht: Bei den 80 Stellplätzen handelt es sich auch um Anwohnerparkplätze. Wird dann erwartet, dass die Altstadtbewohner ihre Autos am Brückenkopf abstellen? Diese und weitere Fragen beschäftigt die SÜDKURIER-Lokalredaktion, die um einen Gesprächstermin mit den städtischen Fachleuten bat, um Klarheit zu schaffen.
Die Antwort der städtischen Pressestelle: „Die Stadtverwaltung ist hierzu aktuell noch in Abstimmung. Das Thema Stephansplatz wird, auch bezüglich der Parkplatz-Verschiebung, zunächst noch auf Ebene des Verwaltungsvorstands besprochen. Gerne melden wir uns wieder, sobald es hier Ergebnisse gibt.“