Beim Konstanzer Tiefbauamt stehen gleich einige große Bauprojekte im noch jungen Jahr 2022 an. Unklar ist, wann diese Vorhaben beginnen sollen. „Weil wir nicht wissen, bis wann der genehmigte Haushalt für das Jahr 2022 vorliegt beziehungsweise, wann die konkreten Förderzusagen des Regierungspräsidiums in Konstanz eintreffen“, erklärt Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf gegenüber dem SÜDKURIER. Denn noch hat der Konstanzer Gemeinderat den Finanzplan für das eben angelaufene Jahr nicht verabschiedet, wie der SÜDKURIER berichtete.

Das könnte Sie auch interessieren

Unter anderem sollen dieses Jahr die Bauarbeiten auf dem Bahnhofplatz und für den neuen Kreisel am Lago-Center, den Bodankreisel, losgehen. Das 7,8 Millionen Euro teure Großprojekt zur Umgestaltung des Bahnhofplatzes zur autofreien Zone, sollte ursprünglich bereits im Herbst 2021 starten. Nun soll es also dieses Jahr klappen. Geplant ist auch der Beginn der Bauarbeiten für den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) am Brückenkopf Nord der Schänzlebrücke, wo in unmittelbarer Nähe dereinst ein neues Wohn- und Geschäftsquartier entstehen soll. Mit der Fertigstellung der Erschließung des Neubaugebiets Schmidtenbühl Nord im Ortsteil Dettingen soll ebenfalls dieses Jahr begonnen werden.

Weitere Bauprojekte des Tiefbauamtes

Sobald der städtische Haushalt verabschiedet sei und die Förderzusage des Regierungspräsidiums Freiburg vorliege, gehe es an die Ausschreibung der Baumaßnahmen, sagt Tiefbauamtsleiter Uwe Kopf: „Für die Ausschreibungszeit, Vergabe und die Rüstzeit der Firmen bis zum Baubeginn werden erfahrungsgemäß rund drei bis vier Monate gerechnet.“

Für den Bahnhofplatz ist eine Bauzeit von circa zwei Jahren vorgesehen, für den neuen ZOB am Brückenkopf Nord der Schänzlebrücke von circa einem Jahr. Die Fertigstellung der Schmidtenbühl-Erschließung soll circa sieben bis neun Monate dauern. Während der Umbauarbeiten am Bahnhofplatz werde es im Baustellenbereich „natürlich Verkehrsveränderungen geben“, so Kopf weiter. Er gibt jedoch Entwarnung: „Die grundsätzlichen Verkehrswege bleiben aber größtenteils befahrbar.“

Bild 1: Straßenbaustellen in Konstanz: Wo 2022 die Bagger anrollen und mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist
Bild: Ute Schönlein (Grafik)

Auch bei den Bauprojekten des Regierungspräsidiums in Konstanz ist noch nicht klar, wann sie starten. Geplant sei eine Fahrbahndeckensanierung an der Schänzlebrücke/B33 sowie der Neubau einer Querungshilfe an der L221 in Litzelstetten, schreibt Pressesprecherin Heike Spannagel auf SÜDKURIER-Anfrage. „Voraussetzung für den Baubeginn ist allerdings die Mittelfreigabe durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg, die noch nicht erfolgt ist“, so Spannagel weiter.

Bauarbeiten an der Mainaustraße und weiteren Verkehrsstrecken

Mehr Klarheit herrscht bei den geplanten Bauvorhaben der Konstanzer Entsorgungsbetriebe (EBK). Anfang Januar beginnt die Kanalerneuerung auf einem Teilstück der Mainaustraße zwischen den Stadtteilen Petershausen und Allmannsdorf. Die Arbeiten auf der stadtauswärts führenden Spur der wichtigen Konstanzer Verkehrsader erfolgen in drei Bauabschnitten und sollen laut EBK Ende August abgeschlossen sein – vorausgesetzt es komme zu keinen Lieferengpässen oder Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Für Autofahrer sollen die Bauarbeiten keine Auswirkungen haben: Der motorisierte Verkehr, inklusive Busse, wird stadtauswärts über die Gegenfahrbahn umgeleitet, stadteinwärts über den parallel zur Mainaustraße verlaufenden Fuß- und Radweg. Dieser wurde dafür im Dezember mit einer Tragdeckschicht verstärkt. Bis der Kanal fertig erneuert ist, gilt für Fußgänger und Radfahrer eine Umleitung über den Hockgraben und die Bettengasse.

Bild 2: Straßenbaustellen in Konstanz: Wo 2022 die Bagger anrollen und mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist
Bild: Ute Schönlein (Grafik)

Weitergebaut wird im neuen Jahr auch in der Ruppanerstraße in Allmannsdorf. Dort sollten die Kanäle unter der Straßendecke ursprünglich im November 2021 fertig erneuert beziehungsweise neu verlegt sein. Wie die EBK Ende 2021 mitteilten, kam es nun aber zu Verzögerungen, aufgrund von Materialengpässen sowie „Auswirkungen der Corona-Pandemie“. Mit einem Abschluss der Arbeiten wird im Frühjahr 2022 gerechnet. Danach soll auch die Baustraße über die Allmannshöhe zurück gebaut werden, die unter anderem für Anwohner des hinteren Teils der Ruppanerstraße eingerichtet worden war. Die Straße musste für den Verkehr gesperrt werden.

Im zweiten Halbjahr 2022 steht dann eine Kanalerneuerung in der Straße Im Tiergarten in Litzelstetten an, gebaut wird zwischen den Straßen Am See, Im Baumgarten und Amselweg, wie EBK-Leiterin Ulrike Hertig auf SÜDKURIER-Anfrage erklärt. Zudem seien zwischen Mai und September weitere Baumaßnahmen der EBK geplant. Dabei handele es sich aber um Kanalrenovierungsarbeiten, die in geschlossener Bauweise erfolgen – sprich, Straßendecken müssen nicht komplett aufgerissen werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Das werde „nur punktuell und zeitlich befristet den Verkehrsfluss beeinflussen“, so Ulrike Hertig weiter. In der Regel dauere die Sanierung einer Kanalhaltung nur einen Tag, sodass es nur zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen komme. Renoviert werden Kanäle in Fürstenberg (Elberfeldstraße, Fürstenbergstraße, Schleyerweg, Wollmatinger Straße), beim Zähringer Platz (Eisenbahnstraße, Goebelbeckerstraße, Hansegartenstraße, Luisenstraße), in Staad (Hermann-von-Vicari-Straße, Josef-Anton-Feuchtmayer-Straße, Lorettosteig) sowie in der Altstadt und im Paradies (Alten Graben, Fischmarkt, Hussenstraße, Inselgasse, Kreuzlinger Straße, Schwedenschanze, Schänzle).