Wenn alles wie geplant läuft, beginnt Konstanz ab Herbst damit, das sogenannte C-Konzept umzusetzen. Dieses wurde 2014 vom Gemeinderat beschlossen. Nach diesem ist die Durchfahrt am Bahnhofplatz zwischen Dammgasse und Bodanstraße in beide Richtungen für den allgemeinen Autoverkehr gesperrt. Dort sollen sich motorisiert nur noch Busse bewegen.

Räte fordern mehr Platz für Kurzparker und Behinderte

Heute fahren dort bis zu 10.000 Autos am Tag. Auf Höhe der Sparkasse bis zur Einmündung Dammgasse sind maximal 15 öffentliche Stellplätze vorgesehen: sieben für Taxis, drei für Kurzparker, vier fürs Carsharing und einen für Behinderte. Es soll eine Wendemöglichkeit an der Dammgasse geben.

An der Aufteilung der Stellplätze gab es im Ausschuss Kritik. Mehrere Stadträte aus verschiedenen Parteien forderten mehr Platz für Kurzparker und Behinderte. Unter anderem sieht es der Behindertenbeauftragte Stephan Grumbt als notwendig an, mehr als einen Parkplatz für Behinderte bereitzustellen.

Das könnte Sie auch interessieren

Johannes Hartwich (FDP) möchte mehr Kurzzeitparkplätze und regte an, die Plätze für das Carsharing an einer anderen zentralen Stelle unterzubringen. Vertreter der Verwaltung stimmten zu. Das Carsharing müsse nicht direkt am Bahnhof sein. Jürgen Ruff (SPD) wiederum mahnte, dass zu einem modernen Mobilpunkt auch Carsharing gehöre. Er hat Zweifel, ob Radfahrer ein geplantes Parkhaus annehmen würden.

Auf dem provisorisch umgestalteten Bahnhofsplatz werden Autos auf Tempo 20 heruntergebremst. (Archivbild von November 2016)
Auf dem provisorisch umgestalteten Bahnhofsplatz werden Autos auf Tempo 20 heruntergebremst. (Archivbild von November 2016) | Bild: Hanser, Oliver/SK-Archiv

Heinrich Fuchs (CDU) schlug vor, eine Etage im Parkhaus in der Dammgasse Radfahrern zur Verfügung zu stellen und auf einen Neubau zu verzichten. Im Areal soll es bis zu 370 Bügel für Räder und möglicherweise ein Radparkhaus geben, hieß es von der Verwaltung. Diese sei in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Eventuell sei die Finanzierung über das Agglomerationsprogramm der Nachbarstädte Konstanz und Kreuzlingen möglich.

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrere Räte sehen auch Probleme mit Rückstaus, wenn die Parkhäuser in der Dammgasse und am Lago-Center voll sind. Dann würde wieder der Busverkehr eingeschränkt. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn geht davon aus, dass mit dem C-Konzept und einem neuen digitalen Leitsystem Autofahrer verstärkt den Parkplatz gegenüber dem Bodenseeforum nutzen. Von dort können sie mit dem Bus, mit dem Boot oder zu Fuß in die Innenstadt gelangen. In der Bauzeit von 2,5 Jahren solle das neue Leitsystem installiert werden.

Stadträte kritisieren teilweise das fehlende Farbkonzept

Auf unterschiedliche Resonanz stieß der Gestaltungsvorschlag von Eberhard Schlag, Architekturprofessor an der Konstanzer Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG). Er möchte, dass der Bahnhofplatz zur Visitenkarte der Stadt wird, gestaltet mit viel Beton und Grün.

Für den Boden seien große Buchstaben in einheitlichen Belägen vorgesehen, sagte Schlag. So solle beispielsweise „Konstanz„ in allen Weltsprachen zu lesen sein, auch die Zonen für Busse, Taxis oder Kurzparker sollen am Boden ausgeschrieben sein.

Das könnte Sie auch interessieren

Verschiedene Stadträte übten Kritik, unter anderem an der betonierten Fläche und am fehlenden Farbkonzept. Heinrich Fuchs dagegen lobte den Entwurf. Die Stadt plant noch eine Anhörung der Anlieger zu den Plänen. Probeflächen am Boden sollen zudem die Gestaltung verdeutlichen. Seit 2012 leben Konstanzer mit einem Provisorium.