Extreme Wetterereignisse, Stromausfälle oder sonstige Katastrophen: Wenn es dazu kommt, will jeder gerne möglichst schnell Bescheid wissen. Um die Infrastruktur dafür zu testen, steht in Deutschland wieder ein bundesweiter Warntag an. Am Donnerstag, 8. Dezember, werden allerlei Warnsysteme von Bund, Ländern und Kommunen in einer gemeinsamen Übung auf den Prüfstand gestellt. Warntöne von Sirenen gibt es allerdings nicht überall.
Konstanz
Wer am Warntag auf Sirenengeheul in der Konzilstadt wartet, wird enttäuscht werden. Laut Benedikt Brüne, Pressesprecher der Konstanzer Stadtverwaltung, gibt es im Stadtgebiet keine einzige Anlage mehr, „da diese nach dem Kalten Krieg als entbehrlich angesehen und abgebaut wurden.“ Weitere Systeme zur Warnung der Bevölkerung gebe es in Konstanz aktuell nicht.
Die Bürger sollten hier also ihr Smartphone im Blick behalten oder auf Fernseh- und Radiodurchsagen hören. Dass es noch andere Wege gibt, zeigt derweil die Stadt Singen. Dort gibt es zwei mobile Sirenen, die im Ernstfall zum Einsatz kommen. In der Konzilstadt, so Brüne, hätten sich die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung „das Singener Modell bereits angeschaut und prüfen die Einführung in Konstanz.“
Allensbach
In Allensbach wird es am Warntag wohl laut werden. In der Gemeinde werden bei der Gelegenheit alle Sirenen getestet, sagt Marina Faden vom Hauptamt der Stadtverwaltung. Das bedeutet, um 11 Uhr eine Probewarnung ertönen soll, später dann die Probeentwarnung.
In Allensbach gibt es insgesamt sechs Warnsirenen. Zwei davon befinden sich im Kernort, eine auf dem Dach der Grundschule, eine auf dem Bauhof. Darüber hinaus befindet sich je eine Anlage in den Ortsteilen Hegne, Kaltbrunn, Freudental und Langenrain.
Reichenau
In der Gemeinde Reichenau dagegen wird es keine Warnungen über Sirenen geben. Es sei geplant, keine Sirene aufheulen zu lassen, erklärt Thomas Baumgartner, Pressesprecher der freiwilligen Feuerwehr Reichenau.
Eine Anlage, die noch funktionsfähig ist, gebe es, zwei weitere sind nicht mehr in Betrieb. „Die werden auch nicht mehr erneuert“, so Baumgartner. Beim bundesweiten Warntag werde also nur das Programm ablaufen, was vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vorgesehen ist.
Erstmals Warnung per Cell Broadcast
Um 11 Uhr soll laut BBK eine Warnung ausgelöst werden, um 11.45 Uhr soll die Entwarnung folgen. Diese werden auf möglichst vielen Kanälen ausgegeben, darunter Radio, Fernsehen, Internetseiten und Warn-Apps wie Nina vom BBK. Auch das neue System Cell Broadcast wird erstmals getestet.

Dabei handelt es sich um eine Warnnachricht, die direkt auf Handys geschickt wird, die sich in einem bestimmten Bereich aufhalten. Eine spezielle App zu installieren ist nicht nötig. Allerdings können laut BBK nicht alle Handys die Nachrichten über das Cell Broadcast System empfangen.