Neun Meter ist sie hoch und 18 Tonnen schwer: die Imperia. Im Hafen von Konstanz steht das Wahrzeichen der Stadt auf einem Sockel, der sich innerhalb von vier Minuten einmal um 360 Grad dreht. Als sie am 24. April 1993 enthüllt wurde, lag der Preis für die Statue und deren Errichtung am Ende des Stegs bei 250.000 Deutschen Mark. Das sind die nackten Zahlen des Kunstwerks von Peter Lenk.
Die Mittel dafür wurden damals ausschließlich aus Sponsorengeldern und Beiträgen des Fremden-Verkehrsvereins Konstanz aufgebracht, der die Imperia nicht auf städtischem Konstanzer Grund und Boden aufstellen ließ, sondern auf der Hafenmole, die damals im Besitz der Bundesbahn war. Auch Imperia-Schöpfer Peter Lenk beteiligte sich an den Kosten. Acht Jahre lang blieb die Skulptur im Besitz des Vereins, der gemeinsam mit dem Künstler für deren Unterhalt aufkam.
Eben dieser Unterhalt war der Grund, weshalb ein neuer Besitzer für die Imperia Anfang der 2000er-Jahre gesucht wurde. Seit dem Jahreswechsel 2001/2002 gehört das Konstanzer Wahrzeichen der Tourist-Information Konstanz GmbH (heute Marketing und Tourismus Konstanz). Mit vollem Einverständnis des Künstlers, der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe und der DB ging die Imperia für den symbolischen Preis von 20.000 Mark an die neue Besitzerin.
Welchen Preis würde die Imperia heute erzielen?
Und wie viel ist sie heute wert? Mit dieser Frage haben wir uns an zwei Auktionatoren gewendet – Carlo Karrenbauer aus Konstanz und Udo Geble aus Radolfzell. Beide Experten sind sich einig: Eine Schätzung des Preises für die Statue ist keinesfalls möglich. „Die Imperia ist ein Einzelstück, ihr Wert ist nicht zu definieren“, betont Geble. Carlo Karrenbauer stimmt seinem Kollegen zu: „Es gibt nichts Vergleichbares.“ Aber mal abgesehen davon: Für die Konstanzer ist der emotionale Wert der Skulptur ohnehin nicht in Euro aufzuwiegen.