Marie Leger vom Glühweintreff auf der Marktstätte kennt den einen oder anderen Ingo, wie sie erzählt. „Die freuen sich, wenn sie hier etwas kaufen können, das nach ihnen benannt ist.“ Ob die Ingos, die sie kennt, auch heiß sind – darauf möchte die angehende Lehrerin nicht antworten. Ein verlegenes Lächeln sagt manchmal mehr als tausend Worte.

Marie Leger mit ihrem „Heißen Ingo“.
Marie Leger mit ihrem „Heißen Ingo“. | Bild: Schuler, Andreas

Doch wer ist dann dieser Ingo, der offenbar so heiß ist, dass er es auf den Konstanzer Weihnachtsmarkt geschafft hat? Nicht nur beim Glühweintreff wird er feil geboten – auch in der Zeppi Bar unterhalb des Zeppelin-Denkmals und in der Füxle-Bar am Stadtgarten, die alle von einer Gruppe betrieben werden. In Letzterer steht Emilian Maué– er löst das Rätsel und erklärt im Video, wie man einen „Heißen Ingo“ zubereitet.

So wird ein Heißer Ingo zubereitet Video: Schuler, Andreas

Nun wissen wir es: Der „Heiße Ingo“ ist ein weißer Glühwein mit Ingwer-Sirup und ein paar Scheiben frischem Ingwer. Ingo heißt er wegen des Ingwers. Manchmal ist es so einfach. Seine Geburtsstunde hatte er in der Konstanzer Agentur Event-Promotions, wie uns Marie Leger erklärt: „Das ist also eine echte Konstanzer Erfindung. 2023 haben wir den schon verkauft, da waren die Menschen noch etwas zurückhaltender. In diesem Jahr jedoch läuft der wie verrückt.“ Wie zur Bestätigung nicken ein paar Herren an der Bar und prosten uns mit ihrem Getränk zu.

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Das schreit ja geradezu nach einem Test durch den Hincooker. Fragen über Fragen drängen sich auf: Ist der Ingo erstens wirklich heiß und zweitens so lecker, wie viele behaupten?

Heißer Ingo? Hincooker Andi Schuler macht den Test Video: Schuler, Andreas

Heiß ist er absolut, der Ingo. Und in der Tat auch sehr süffig – seine Süße erhält er durch den Ingwer-Sirup, leicht säuerlich wird er dank des Weißweins, für die dezente Schärfe sorgen die Ingwer-Scheiben. Wieso ist darauf eigentlich niemand vorher gekommen?

Und wer weiß: Vielleicht gilt Konstanz in Zukunft als Epizentrum einer kulinarischen Welle á la Dubai-Schokolade. Die gilt ja als hippe Süßigkeit, für die die Menschen gerne bereit sind, deutlich mehr Geld auszugeben als für geschmacklich ähnliche Produkte in gleicher Größe. Und auch der „Heiße Ingo“ kostet mit 6 Euro mehr als der gemeine Glühwein am Weihnachtsmarkt, der in der Regel für 4 oder 4,50 Euro über die Tresen wandert.

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Bleibt nur noch die Anekdote des Ingolf Astor: Der bekannte Konstanzer Fasnachter heißt ja fast so wie das Heißgetränk. Und heiß ist er zuweilen bestimmt auch. Als er ein hölzernes Schild mit der Aufschrift „Heißer Ingo“ auf dem Weihnachtsmarkt entdeckte, machte er ein Foto davon und postete es auf Facebook mit diesen Worten: „Ich kaufe ein L und ein F und möchte lösen...“. Comedy made in Konstanz trifft Drink made in Konstanz. Zum Wohl!