Der Plan der Stadtverwaltung lautet, dass künftig jedes Jahr drei Haltestelle auf Vordermann gebracht werden sollen. Dieses Vorhaben setzte bei den Mitgliedern des zuständigen Ausschusses ein sofortiges Kopfrechnen in Gang. Am Ende einigte man sich darauf, dass 49 Jahre bis zur Umgestaltung der Bushaltestellen ins Land ziehen werden.
Daniel Groß von CDU bringt es bis dahin auf die Schnapszahl von 111 Lebensjahren, weshalb er sich für eine Erhöhung des Budgets aussprach. Dieses liegt derzeit bei 150.000 Euro im Jahr, was angesichts des Sanierungsbedarfs nicht allzu viel ist. Denn neben der Barrierefreiheit geht es zugleich um eine zeitgemäße Ausstattung, zu der beispielsweise Überdachungen und Abfallbehälter gehören.
SPD-Stadtrat Alfred Reichle bezweifelt allerdings, dass man mit den Investitionen einen Fahrgastzuwachs gewinnen wird. Dass auch er nichts Prinzipielles gegen das Langfrist-Projekt einzuwenden hat, wurde bei der Debatte um die Vorgehensweise deutlich. Denn mit den Sanierungen angefangen werden soll in den Ortsteilen, was im Ausschuss zu einem amüsanten verbalen Fingerhakeln um die besten Plätze auf der Prioritätenliste führte.
Alfred Reichle legte dabei als guter Lokalpatriot ein Wort für Dettingen ein, andere plädierten für den Vorrang von Dingelsdorf und Litzelstetten. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn übte sich in der Folge in der Rolle, die sich irgendwo im Spektrum zwischen Börsenmakler und Auktionator bewegte.
Achim Schächtle (FDP) ging diese Form des Basars zu weit und plädierte für ein Sanierungskonzept, dass der Logik des Bedarfs und nicht des Proporzes folgt. Das letzte Wort in der Sache hat jetzt der Gemeinderat.