Meteorologisch beginnt der Frühling zwar immer am 1. März, in den vergangenen Tagen mussten vielerorts noch die Autoscheiben morgens vom Eis befreit werden. Wann kommt er denn nun, der Frühling? Am Freitag! So lautet die Antwort von Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor im Telefonat am Donnerstag, 16. März, auf diese Frage.

Die Wetteraussichten für das Wochenende und die kommende Woche versprechen Frühlingsgefühle: So sollen die Temperaturen am Freitag, 17. März, und am darauf folgenden Samstag am Bodensee auf Höchstwerte bis zu 19 Grad Celsius klettern.

„Es wird sehr frühlingshaft“, sagt Jürgen Schmidt auf SÜDKURIER-Anfrage. „Es wird hohe Temperaturen geben und auch die Sonne wird scheinen. Außerdem bleibt es überwiegend trocken.“ Es wehe außerdem lediglich nur ein laues Lüftchen – wenn überhaupt, so Schmidt. Kurzum: „Der Frühling kommt!“

Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor freut sich zwar über den Frühling, doch der wenige Regen seit Jahresbeginn bereitet ihm auch ...
Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor freut sich zwar über den Frühling, doch der wenige Regen seit Jahresbeginn bereitet ihm auch Sorgen. | Bild: Wetterkontor

Noch besser: Die milderen Temperaturen sollen erst einmal bleiben, mindestens bis zum Ende kommender Woche. Es sei derzeit auch kein Wintereinbruch am Bodensee in Sicht. Jedoch soll es ab Sonntag, 19. März, mit den Temperaturen wieder etwas runter gehen bis auf maximal 16 Grad. Auch kleinere Schauer sind dann möglich. Insgesamt wird es wechselhafter, bleibt aber mild.

Für das gute Wetter sind laut Schmidt das aktuelle Hoch Jeanine und das westlich liegende Tief Gerson verantwortlich. Die im Gang dazwischenliegende Südwestströmung bringt die frühlingshaften Temperaturen und soll bis zum letzten Märzwochenende anhalten, an dem dann die Uhr auf die Sommerzeit umgestellt wird. Die Nächte sollen frostfrei bleiben, die Temperaturen bewegen sich ab zehn, eher Richtung 15 Grad.

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Der Winter war zu warm und zu trocken

Zwar freut sich auch der Meteorologe selbst über das gute Wetter, jedoch bereitet ihm auch etwas Sorgen. Denn der Januar und Februar waren sehr trockene Monate. Im ersten Monat des Jahres 2023 sei lediglich die Hälfte des normalen Niederschlags gefallen, im Folgemonat sogar nur ein Drittel. „Der Winter war insgesamt sehr trocken und zu warm“, stellt Jürgen Schmidt fest. „Der Januar war 2,2 Grad zu warm, der Februar ein Grad.“

Insgesamt sei der gesamte Winter 1,2 Grad zu warm gewesen, lediglich 60 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags seien gefallen. Insgesamt sei die Region um den Bodensee in diesem Jahr eine der trockensten Regionen in ganz Deutschland gewesen.

Doch mit dem März kam ein wenig Entlastung, vor allem für die Natur. So sei der März bis jetzt relativ feucht gewesen, bereits 87 Prozent des Niederschlags anderer Jahre habe man erreicht. „Es wäre gut, wenn wir das Soll erfüllen“, so Schmidt. „Das ist wichtig, gerade für die Vegetation und die Böden.“

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Was sagen die Langzeitprognosen vorher?

Und wie steht‘s um den Sommer? Dazu hat selbst der Meteorologe keine Prognose, dafür sei es noch zu früh. Jedoch kann er etwas zu den kommenden drei Monaten April, Mai und Juni sagen. „Die sollen zu warm werden und wahrscheinlich im Mittel auch zu feucht“, sagt Schmidt. Welchen Monat oder Zeitraum könne man nicht ausmachen, es sei lediglich eine Prognose für die Gesamtzeit von April bis Juni 2023.

Experten hoffen aber, dass die Prognose stimmt, und diese Zeit nicht zu trocken wird. Vor allem die Umwelt benötige den Regen im Hinblick auf die dann folgenden, heißen Sommermonate. „Ich mache mich mit dieser Äußerung zwar unbeliebt, aber ich hoffe auf Regen“, sagt Schmidt. „Am besten aber natürlich nachts zwischen 23 Uhr und 5 Uhr“, schiebt er hinterher und lacht.