Es sind Zahlen, die erschrecken: Laut dem Statistischen Bundesamt ist die häufigste Todesursache in Deutschland eine Herz- oder Kreislauferkrankung. Etwa ein Drittel aller Todesfälle 2021 seien darauf zurückzuführen, an einem Herzinfarkt seien 45.181 Menschen gestorben. Und nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland jährlich mindestens 60.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand, nur etwa zehn Prozent der Betroffenen überleben. Helfen können unverzüglich eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen – laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verdopple bis verdreifache dies die Überlebenschance.

Um für den Ernstfall vorzusorgen, wurden in Moos nun zwei neue Defibrillatoren aufgestellt, die in solchen Notfällen helfen können. Einer davon ist ab alten Feuerwehrhaus in Weiler zu finden, der andere an der Torkel in Bankholzen. Die Geräte sollen auch von Laien bedient werden können.

Geräte können von Laien bedient werden

Zur Verfügung gestellt wurden die Defibrillatoren von der Björn Steiger Stiftung. Diese hatte schon vor zwei Jahren im Sommer ein solches Gerät am Strandbad in Moos anbringen lassen. Als Sponsoren dienten laut einer Pressemitteilung zudem der Narrenverein Büllebläri, der Verein „Moos hilft“ und der Radverein Weiler.

„Der Sommer steht vor der Tür und verspricht sehr heiß zu werden. Gerade dann sind Herz-Kreislauf-Probleme keine Seltenheit. Deswegen wollen wir unsere Gemeinde mit weiteren Laien-Defibrillatoren ausstatten, damit im Ernstfall schnell und adäquat geholfen werden kann“, wird Bürgermeister Patrick Krauss in der Mitteilung zitiert und dankt den Sponsoren.

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Wie die Defibrillatoren funktionieren, hatte die Björn Steiger Stiftung bereits in der Vergangenheit erklärt. Damit sie auch von Laien genutzt werden können, geben solche Geräte akustisch genaue Anweisungen, was im Ernstfall zu tun ist. Er führt also durch die verschiedenen, zur Wiederbelebung nötigen Schritte und gibt zum Beispiel vor, wann der Helfer vor dem Stromstoß Abstand nehmen und welcher Knopf wann gedrückt werden muss.

Es braucht auch Schulungen

„Dass jährlich immer noch so viele Menschen versterben, die eigentlich gerettet werden könnten, ist wirklich tragisch. Deswegen ist es für uns eine große Freude, dass wir mit unserer Unterstützung zu mehr Herzsicherheit in Moos beitragen und so möglicherweise dabei helfen können, einige Leben zu retten“, wird weiter Markus Maier vom Narrenverein Büllebläri stellvertretend für alle Sponsoren zitiert.

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Und Dietmar Engelhard von der Björn Steiger Stiftung mahnt, es sei mit der Bereitstellung der Defibrillatoren alleine noch nicht getan: „Begleitende Schulungen, in denen Laien lernen, wie sie einen Defi verwenden, sind ebenfalls sehr wichtig.“ In Moos finde am 20. September dieses Jahres wieder eine solche Schulung statt.

Jeder Ortsteil ist jetzt versorgt

Bürgermeister Patrick Krauss zeigt sich nach der Anbringung der beiden neuen Defibrillatoren zufrieden über die Versorgungssituation in seiner Gemeinde. „Wir haben jetzt in jedem Ortsteil mindestens einen Defibrillator“, erklärt er auf Nachfrage des SÜDKURIER.

Zu finden sind die Defibrillatoren am Mooser Hafen und im Mooser Bürgerhaus, zudem an der Sportanlage Mooswald, am Strandbad sowie in Iznang in den Uferanlagen beim Hafenmeister und nun eben an der Torkel in Bankholzen und am alten Feuerwehrhaus in Weiler. Außerdem sei vom dortigen Wirt im Landgasthof „Zum Sternen“ ein solches Gerät angebracht worden.

Sind weitere Geräte geplant?

Künftig seien nun erst einmal keine weiteren Defibrillatoren in Moos geplant, so Krauss. Grundsätzlich wäre es laut Bürgermeister natürlich immer gut, wenn noch mehr Geräte aufgestellt werden würden. Aber die stark frequentierten Bereiche in der Gemeinde seien nun abgedeckt. Und die Geräte seien – mit Ausnahme der Defibrillatoren im Sternen und im Bürgerhaus – auch das ganze Jahr über öffentlich zugänglich.

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Dafür seien sie in speziellen Kästen untergebracht, die im Sommer kühlen und im Winter leicht heizen und so für optimale Lagerbedingungen sorgen. Gemeinsam mit den Notrufsäulen am Bodenseeufer sei man in Moos nun gut aufgestellt, befindet Krauss.