Gegen 18.50 Uhr wurde am Sonntag die badende Frau mittels Notruf als vermisst gemeldet. Ein Großaufgebot von über 25 DLRG-Rettungskräften machte sich auf die Suche nach der Vermissten. Etwa 13 Minuten nach der Alarmierung der Notrufzentral wurde die 55-Jährige vom Rettungshubschrauber aus im Wasser entdeckt.

Für die Frau gab es keine Rettung. Sie wurde in einer Entfernung von rund 100 Meter vom Ufer und in einer Wassertiefe von zwei Meter aufgefunden und von Rettungsschwimmern an Land gebracht. Dort konnte der Notarzt nur noch den Tod feststellen. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei in Konstanz dauern an.

Die tödlich verunglückte Frau sei als Begleiterin eines an Demenz erkrankten Mannes in das Strandbad in Wangen gekommen, erläutert der DLRG-Einsatzleiter Stefan Becker: In einem Selbstgespräch habe sich der Mann Sorgen über den Verbleib seiner Betreuerin gemacht. Ein aufmerksamer Nachbar erkannte die Nöte des Mannes und alarmierte den Rettungsdienst. Der Wachdienst der DLRG im Strandbad Wangen endete am Sonntag um 18 Uhr.

Die Notrufzentrale des Landkreis Konstanz alarmierte nach dem Notruf gegen 18.50 Uhr sämtliche DLRG-Abteilungen am Untersee. Mit ihren fünf Booten und dem Boot der Wasserschutzpolizei bildeten die Retter acht Minuten später eine Suchkette in rund 400 Meter Entfernung vom Ufer. Etwa zwölf bis 13 Minuten nach dem Notruf traf ein Rettungshubschrauber aus Friedrichshafen an der Unglücksstelle ein. Er machte zuvor in Konstanz Zwischenlandung und nahm eine Gruppe von Rettungstauchern mit. Kurz nach Ankunft des Hubschraubers entdeckten die Retter aus der Luft den Körper der Verunglückten in zwei Meter Wassertiefe. Sie markierten den Fundort, indem sie ihn umkreisten.

Notfallseelsorger kümmern sich um Begleiter und Helfer

Wie lange die Betreuerin im Wasser lag und wann sie zum Baden gegangen war, war zum Zeitpunkt der Bergung unklar, da der an Demenz Erkrankte keine Auskünfte über eine Dauer geben konnte. Der Mann wurde von der Notfallseelsorge betreut, erläutert Einsatzleiter Stefan Becker. Die Seelsorge nahm sich ebenso der an der Bergung beteiligten Rettungskräfte an.

Über die Ursache des Unglücks kann nur spekuliert werden. Angesichts der Nähe des Fundorts zum Ufer sowie der hohen Lufttemperatur könnte ein Hitzeschlag oder ein Herzinfarkt der Grund für den tödlich verlaufenen Badeunfall sein, so Becker.

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Der Einsatzleiter der Öhninger DLRG-Ortsgruppe empfiehlt bei heißen Temperaturen eine Abkühlung unter der Dusche, ehe man sich ins Wasser wagt. Er bittet die Strandbadbesucher um ein wachsames Auge auf ihre Umgebung und die Nachbarn am Liegeort. Ob ein Baden am Abend gefährlicher sei, beantwortet Becker mit einem klaren „Ja“. Denn abends falle die Hemmschwelle für den Konsum von Alkohol. Dabei könne man weiter über den Badebereich eines Strandbads hinaus schwimmen wollen. Schnell könne man so in eine Schifffahrtrinne geraten, in der man bei nahenden großen Schiffen keine Chance hätte.