Eine Tanne auf dem Dach markiert einen Meilenstein beim Neubau des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein: Das Richtfest. Zu diesem kamen viele Gäste und feierten den wichtigen Schritt für den Neubau, der im Juli 2022 mit dem Spatenstich begonnen hatte und dessen Planung noch viel weiter zurückreicht. Eingeladen waren die vielen Unterstützer und Sponsoren. Auch die Landtagsabgeordnete Nese Erikli (Grüne) freute sich über den Baufortschritt.

In Verbindung mit dem Bundesprojekt Museum4punkt0 hat das Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein ein völlig neues Museum konzipiert. Auf dem Schlossgelände entsteht ein zweistöckiger nachhaltiger und digitalisierter Neubau in Holzbauweise. Dort werden bald die alten Bräuche auf zeitgemäße Art und Weise an künftige Generationen weitergegeben.

Das könnte Sie auch interessieren

Während die einen noch einen Parkplatz suchten, bestaunten die anderen Gäste schon das schmucke Gebäude, das bald das „älteste Fasnachtsmuseum im deutschen Südwesten“ beherbergen wird. Zur Musik der Radolfzeller Hannoken versammelten sich die Besucher, darunter zahlreiche Bürgermeister, Vertreter der Narrenzünfte und -vereine und Handwerker, an der Baustelle.

Finanzielle Unterstützung durch Spenden

Michael Fuchs, Präsident des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein, dankte in seiner Rede allen Städten und Gemeinden für die finanzielle Unterstützung. Durch Preiserhöhungen bei den Baustoffen reiche das Geld allerdings noch immer nicht. Umso erfreuter nahm er eine Spende von Patrick Krauss, Bürgermeister von Moos und Markus Meier, Zunftmeister der Büllebläri aus Weiler, entgegen. Der Dank galt weiter Baustoffhändlern, Baufirmen und ehrenamtlichen Helfern sowie Bund und Land.

Michael Fuchs, Präsident des Fasnachtsmuseums, dankte allen Unterstützern, wies aber auch darauf hin, dass weiterhin Mittel benötigt werden.
Michael Fuchs, Präsident des Fasnachtsmuseums, dankte allen Unterstützern, wies aber auch darauf hin, dass weiterhin Mittel benötigt werden. | Bild: Claudia Ladwig

Gelder kamen aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung und dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, aber auch ganz regional von der Messmer-Stiftung. Nicht zuletzt sind auch viele Einzelspender für den Erfolg des Projekts mitverantwortlich. Alle Spender kämen im neuen Museum auf die Ehrentafel, versprach Fuchs.

Eröffnung könnte in einem Jahr sein

Architekt Peter Cheret aus Stuttgart hat das außergewöhnliche Haus mit seiner Frau Jelena Bozic entwickelt, Fachplaner und zahlreiche Handwerker unterstützten das Projekt mit ihrer Arbeit. Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz und seine Mitarbeiter des städtischen Bauamts hob Michael Fuchs besonders hervor. Willi Schirmeister und Manfred Raff hätten schier Unmögliches geleistet. Er hoffe, dass in einem Jahr die Pforten zum neuen Fasnachtsmuseum geöffnet werden könnten.

Auch Rainer Hespeler, stellvertretender Vorsitzender des Fasnachtsmuseums und Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, ergriff das Wort. In Erinnerung an Neil Armstrongs Ausspruch „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“ sagte er, die Entscheidung für einen Neubau zu treffen, sei für sie ein kleiner Schritt gewesen – dieses Projekt zu realisieren aber ein großer. „Dass dies gelungen ist, ist das Verdienst von Ihnen allen.“

Der Einladung zum Richtfest des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein waren viele Sponsoren, Unterstützer, Bürgermeister und Vertreter ...
Der Einladung zum Richtfest des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein waren viele Sponsoren, Unterstützer, Bürgermeister und Vertreter der Narrenzünfte und -vereine gefolgt. Auch die Landtagsabgeordnete Nese Erikli (Grüne), die als Sechste von links in der ersten Reihe steht, freute sich über die großen Fortschritte. | Bild: Claudia Ladwig

Mitgliedszünfte geben auch Geld

Der Landkreis Konstanz habe das Projekt großzügig und unbürokratisch gefördert, so Hespeler weiter. Auch jede der 120 Mitgliedszünfte habe den Neubau mit einem vierstelligen Betrag unterstützt. Bis auf drei Gemeinden außerhalb des Landkreises beteiligten sich die Heimatgemeinden der Zünfte ebenfalls. „Trotz der großzügigen Spenden fehlen uns zu den benötigten 2,2 Millionen Euro noch immer etwa 150.000“, ergänzte er

Hespeler betonte, das Museums werde eins der modernsten Museen Deutschlands sein. Carola Schäpke sei bereits in Gesprächen, um Programme für Kindergärten, Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen auszuarbeiten.

Ein besonderes Geschenk hatte Michael Fuchs, Präsident des Vereins Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein, für die Vorsitzende Carola Schäpke.
Ein besonderes Geschenk hatte Michael Fuchs, Präsident des Vereins Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein, für die Vorsitzende Carola Schäpke. | Bild: Claudia Ladwig

Architekt Peter Cheret wies schließlich auf gemeinsame Wurzeln der Fasnacht und der Feiern zum Hausbau hin. In vorchristlicher Zeit hätten sie dazu gedient, Unheil zu verhindern, und Dämonen milde zu stimmen. Er dankte seinerseits allen Beteiligten für die gute Arbeit. „Ich hoffe, dem Gebäude sieht man an, dass die Zusammenarbeit der Planer eine gute war.“ Auch die Handwerker, die die abstrakten Planungen zur Realität werden lassen, lobte er.

Traditioneller Spruch und Gläserwurf

Drei Zimmerer stiegen daraufhin aufs Dach, trugen den eigens formulierten Richtspruch vor, tranken Wein und warfen die Gläser zu Boden – bekannte Rituale, die Glück, Segen und Wohlstand bringen sollen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zum Feiern zogen die Gäste ins Innere des Gebäudes. Carola Schäpke und die Vorstandsmitglieder Ruth Brecht, Rainer Hespeler, Sandy Schmidt, Cordula Fischer hatten mit dem Festorganisationsteam dafür gesorgt, dass es an nichts fehlte. Zu Speisen von Karl Amann, Gasthaus Hirschen in Gaienhofen, spielte später die Holzhauermusik aus Radolfzell und sorgte für ausgelassene Stimmung.