Das neue Wohngebiet Nezfeldwies im Radolfzeller Stadtteil Böhringen ist einen Schritt weiter. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik stimmte dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit großer Mehrheit bei nur zwei Enthaltungen zu. Auf dem Areal südlich der Singener Straße an der Landstraße 220 will der Investor Jörg Vogg rund 100 Mietwohnungen verteilt auf zwölf Gebäude sowie eine Kindertagesstätte schaffen.

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Insgesamt entstehen in dem neuen Quartier, das in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegt, eine Einzimmer-Wohnung, 36 Zwei-bis Zweieinhalb- Zimmerwohnungen, 49 Dreizimmer-Wohnungen und 14 Vierzimmerwohnungen. 30 Prozent der Wohnungen werden sozial geförderter Wohnraum sein, die Sozialwohnungen sind über alle Gebäude verteilt, betonte Projektbetreuer Jürgen Karpfer.

Eine zweite Tiefgarage für das Areal

Im Vergleich zur bisherigen Planung zeigte er kleinere Änderungen auf: So sei das nördliche Biotop nicht mehr Teil des Bebauungsplanes. Ein neuer Radweg außen entlang der Landstraße sowie eine zweite Tiefgarage sind im fortgeschriebenen Siegerentwurfes des Architekturbüros Lanz-Schwager und der Landschaftsarchitekten 360 Grad inbegriffen. Als einzigartig bezeichnete Karpfer den hohen Anteil an privater Grünflächen. Sie sollen 33 Prozent des Quartiers umfassen.

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Lob für den überarbeiteten Entwurf gab es von Walter Hiller (FW), der die schnelle Reaktion des Investors trotz der schwierigen geografischen Gegebenheiten hervorhob. „Solch ein Großprojekt kann also doch in kurzer Zeit umgesetzt werden“, sagte er. Lorenz Thum (CDU) appellierte an seine Ausschusskollegen, dem Entwurf zuzustimmen und damit der einstimmigen Empfehlung des Böhringer Ortschaftsrates zu folgen.

Keine 25 Meter bis zur Bahn

Thilo Sindlinger (FGL) sorgte sich indes um die Geschosshöhe: „Eine Drei-Geschossigkeit ist für Böhringen eine Ansage.“ Er befürchte, dass das Quartier dann jenen im schwäbischen Ballungsraum gleichen werde. Zudem forderte er einen Anschluss an den Böhringer Bahnsteig. „Das sind keine 25 Meter und ein solches Gebiet braucht Alternativen im öffentlichen Nahverkehr“, so Sindlinger. OB Martin Staab signalisierte, dass die Stadt bereits in Kontakt mit dem Landkreis sei und dass dieser bereit sei, die ansprechende Fläche zu verkaufen.

OB kündigt Gespräche mit dem Landratsamt an

Lob gab es auch von Siegfried Lehmann (FGL), der seinem Fraktionskollegen Sindlinger widersprach, und anmerkte, dass das Vorhaben zu Böhringen als größtem Ortsteil passe. „Böhringen ist kein Dorf mehr“, pflichtete ihm OB Staab bei. Der Stadtteil sei ein Verdichtungsraum und vertrage dieses Bauvorhaben.

Mit dem Bauvorhaben könnte es indes sehr schnell gehen. Laut Projektbetreuer Karpfer soll mit der Erschließung im kommenden Jahr 2021 begonnen werden. Ein dreiviertel Jahr später solle der Baubeginn dann starten.