Das Gerüst am Pflegeheim auf der Mettnau ist verschwunden. Die neue Fassade erstrahlt in der Aprilsonne. Was noch fehlt, ist eine entsprechende Gestaltung des Außenbereichs, damit sich die zukünftigen Bewohner auch wohlfühlen. Doch hier geht die Pechsträhne des Spitalfonds weiter: Die Kosten für die Planung und Ausführung der Außenanlagen der Einrichtung werden wieder teurer als erwartet.
Die ausgeschriebenen Leistungen wurden mit Kosten in Höhe von 714.686,99 Euro berechnet. Und liegen damit 6,72 Prozent über dem, mit dem der Spitalfonds eigentlich gerechnet hatte. Diese 6,72 Prozent machen eine Verteuerung von 48.021,79 Euro aus. Und das nächste Problem: Es gab nur einen Bieter.
Alles war teurer geworden
Damit reiht sich diese Maßnahme ein in die vielen anderen beim Bau des Pflegeheims, die durch die steigenden Energiekosten und durch die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich teurer geworden waren als eigentlich angenommen.

Bei der ersten Berechnung nach dem Architektenwettbewerb 2019 lagen die veranschlagten Kosten für den Neubau auf der Mettnau bei 19,23 Millionen Euro. Bei der Ausschreibung der ersten Gewerke im Jahr 2022 erhöhten sich die Kosten bereits auf 22,3 Millionen Euro, Anfang 2023 waren es 23,8 Millionen Euro, im Sommer 2023 dann 24,83 Millionen Euro. Gerechnet hatte der Spitalfonds letztlich mit 27 Millionen Euro, die nun auch nicht ganz reichen dürften.
Kosten sind höher als die Lohnsteigerungen
Mit Verwunderung reagierten die Stiftungsräte auf die erneute Kostensteigerung. „Die Löhne sind nicht so dramatisch gestiegen, warum sind dann die Kosten so hoch?“, fragte Hermann Leiz (CDU) während der jüngsten Sitzung. Bürgermeisterin Monika Laule erklärte, dass die Kosten nicht nur für die Bepflanzung seien, sondern auch für die Wegeführung, Parkplätze und die Terrassen im Außenbereich. Und auch, dass eine Ablehnung dieses Angebotes, den Zeitrahmen für die geplante Eröffnung empfindlich verzögern würde.
Dieser Mahnung folgten die Stiftungsräte nach einigen kritischen Wortbeiträgen auch. Mit nur einer Gegenstimme wurde für die Vergabe der Arbeiten an die Firma Gartenbau Schöppler aus Meßkirch gestimmt. Die Freie Grüne Liste schlug noch vor, mit dem Anbieter über die Kosten nachzuverhandeln. Auch dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.