Zwei Jahre lang mussten die Radolfzeller auf ihren Abendmarkt verzichten – bis jetzt. Ab Anfang Juli findet er nach Corona-bedingter Pause wieder auf dem Radolfzeller Marktplatz statt. Dabei sah es im Frühjahr zunächst noch so aus, als müsste die beliebte Veranstaltungsreihe erneut ausfallen. Die Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH (TSR) hatte sich bereits ein Alternativkonzept überlegt. „Aber wir sind dann selbst überrascht worden von den Lockerungen“, erinnert sich Nina Hanstein, Geschäftsführerin der TSR.

Keine Themenabende, weniger Termine

Also sei der Abendmarkt doch noch auf die Beine gestellt worden, wenn auch mit ein paar Änderungen. So beginnt er später als sonst: Bisher startete er im Juni, nun ist der Auftakt für Donnerstag, 7. Juli, geplant. Aufgrund der kurzfristigen Planung sei ein früherer Start nicht möglich gewesen, erklärt Nina Hanstein: „Das haben wir nicht mehr geschafft.“ So gibt es bis zum Ende der Abendmarkt-Saison am 8. September auch weniger Termine als sonst. Geplant sind zehn, sonst sind es laut Hanstein zwölf bis 14.

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Und noch etwas ändert sich durch die fehlende Zeit: Bestimmte Themenabende, wie es sie in der Vergangenheit gegeben hat, werden in diesem Jahr nicht angeboten.

Dichtes Gedränge, viele Stände: So es 2019 am Abendmarkt aus. Wie groß der Andrang in diesem Jahr wird, weiß noch niemand. Fest steht ...
Dichtes Gedränge, viele Stände: So es 2019 am Abendmarkt aus. Wie groß der Andrang in diesem Jahr wird, weiß noch niemand. Fest steht jedoch schon, dass es weniger Verkaufsstände und ruhigere Musik geben wird. | Bild: Georg Lange

Weniger Stände und vegetarisches Essen

Außerdem wird sich der Abendmarkt etwas verkleinern: „Es ist so, dass wir nicht mehr alle Stände haben“, kündigt Nina Hanstein an. Es gebe schlichtweg einige Stände von vergangenen Abendmärkten nicht mehr. Zum Teil seien in Folge der Corona-Pandemie Geschäfte aufgegeben worden, zum Teil fehle es an Personal, um einen Stand am Abendmarkt betreiben zu können. Wieder andere hätten mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen und bekämen keine Ware.

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Es habe Möglichkeiten gegeben, den Markt mit gastronomischen Ständen zu füllen, so Hanstein. Allerdings solle ein Überangebot an kulinarischen Angeboten vermieden werden. Das Ziel sei es, zu gleichen Teilen auch Verkaufsstände mit Handwerkskunst und anderen Waren bieten zu können. Daher gebe es in diesem Jahr etwa 25 Stände statt wie sonst rund 40.

Gute Nachrichten gibt es übrigens für alle, die beim Genuss vor Ort auf Fleisch verzichten wollen: Die gastronomischen Stände müssen auch vegetarische Gerichte anbieten. Wie Sabine Hellner, Marketingleiterin bei der TSR, erklärt, sei das im Gegensatz zur Vergangenheit auch keine Empfehlung mehr: „Dieses Mal war das eine Vorgabe.“ Und auch in Zukunft solle die Thematik eine Rolle spielen, so Nina Hanstein.

Mehr Abstand, mehr Marktcharakter

Zudem kündigt die Geschäftsführerin der TSR eine Entzerrung auf dem Marktplatz an: „Wir stellen die Stände weiter auseinander.“ So könnten die Abendmarkt-Besucher besser Abstand halten und müssten nicht so gedrängt stehen.

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Auch inhaltlich soll der Abendmarkt in einer etwas anderen Form daher kommen als bisher. Wie Nina Hanstein erzählt, haben sich die Verantwortlichen nach Rückmeldungen von Abendmarktbesuchern dazu entschieden, den Markt-Charakter mehr hervorzuheben und den festlichen Aspekt etwas zu reduzieren. „Wir haben schon eine Bühne und die Leute wollen auch Musik“, versichert sie. „Aber die Musik wird etwas ruhiger.“ Dennoch seien auch altbekannte Künstler wie die Schlossbergmusikanten wieder mit von der Partie.

Das Interesse ist vorab groß

Wie viele Besucher der Abendmarkt in diesem Jahr anlocken wird, weiß noch niemand. Allerdings betont TSR-Geschäftsführerin Nina Hanstein, dass das Interesse der Radolfzeller an der Veranstaltung groß sei: „Die Leute wollen den Abendmarkt haben.“ Nun sei die TSR gespannt, wie die Änderungen angenommen werden. „Gegebenenfalls werden wir nach dem ersten Markt auch noch nachjustieren“, kündigt Nina Hanstein an.