Mit so viel Publikum beim Fasnachtsauftakt am Rathaus hatten die Böhringer Bengelschießer nicht gerechnet. Das milde Wetter und vor allem die spürbare Vorfreude der Böhringer auf eine richtige Fasnet boten ideale Startbedingungen.
Die große Narrenschar mit fröhlich umherspringenden Hänsele, den Bengelschiessern mit ihrer imposanten Kanone, den neckenden Butzern, den Marketenderinnen und Trommlern bot denn auch ein schönes farbenprächtiges Bild, die Fasnetmusik des Musikvereins heizte dazu gewohnt kräftig ein. Immer wieder mussten die Stände mit Nachschub versorgt werden, so wohl fühlte sich das Publikum nach zweijähriger närrischer Durststrecke.
Weder Schüsse noch Feuerwerk
Doch trat bei den Bengelschießern auch zutage, dass es nach zwei Jahren Pandemie Zeit braucht, zur närrischen Routine zurückzufinden. So rieb sich mancher verwundert die Augen, dass in diesem Jahr die gewohnt lautstarken Kanonenschüsse ausblieben. Und auch das angekündigte Feuerwerk musste mangels fehlender Genehmigung ausfallen.
Nein, es war kein wiehernder Amtsschimmel im Spiel, wie von vielen vermutet. „Auch wir Narren müssen wieder lernen“, kommt die ehrliche Antwort aus dem Elferrat. Zum Glück verstehen die Bengelschießer zu improvisieren, und so überraschten sie das Publikum, das ihnen alles verzieh, zum Auftakt mit einem stimmungsvollen Fackelzug.
Dieses Jahr wieder volles Programm
Vor diesem Hintergrund dürfte es auch an Stoff für den traditionellen närrischen Abend am Fasnachtssamstag nicht fehlen, wenngleich für die Macher des Abends der skandalträchtige Umzug des Radolfzeller Oberbürgermeisters nach Markelfingen nach investigativen Recherchen schreit, wie Elferrat Nico Winter bei seiner Vorschau auf die Fasnet anmerkte.
In diesem Jahr solle es wieder das volle Programm mit Straßenfasnacht, Hemdglonkerball und Kinderball geben – der Wunsch nach Veranstaltungen in großer Gemeinschaft sei riesig. Deshalb lautet das Böhringer Motto auch „Wenn beim Alpenglühn wir uns wieder sehn“.