Es ist ein Thema, das die Jugend in Radolfzell schon lange umtreibt und mit dem sich bereits mehrere Jugendgemeinderäte auseinandergesetzt haben: Ein Raum für Jugendliche, in dem sie in Ruhe ihre Zeit verbringen können. Gefunden ist der immer noch nicht, doch jetzt soll wieder Bewegung in die Angelegenheit kommen.
Wie der Vorsitzende des Jugendgemeinderats, Nico Kuhn, in der jüngsten Sitzung des Gremiums erklärte, hatte der Rat den Tipp bekommen, in der Sache ein Planungsunternehmen zu beauftragen. „Ich denke, das wäre ein richtiger Schritt, um mal anzufangen mit den Planungen“, sagte er. Eine Spende über 2000 Euro könne zumindest entlastend auf die Kosten wirken. Die ehemaligen Betreiber des Leierkastens, der von 1969 bis in die 1980er Jahre in Radolfzell eine Anlaufstelle für Jugendliche war, haben den Jugendgemeinderat zuletzt unterstützt.
Planungsbüro fehlt womöglich Lokalwissen
Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend, riet dem Jugendgemeinderat allerdings von einem Planungsbüro eher ab: „Mich überzeugt das nicht so“, erklärte sie – denn ein Planungsbüro könne zwar einen tollen Jugendraum planen, kenne sich aber mit den Örtlichkeiten, die in Radolfzell gegebenenfalls zur Verfügung stehen, nicht aus. Sie empfahl stattdessen, auf die Abteilung Stadtplanung der Stadt Radolfzell zuzugehen. Diese verfüge schließlich über das nötige Wissen.
Der Jugendgemeinderat einigte sich schließlich darauf, die Abteilung Stadtplanung sowie Oberbürgermeister Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule einzuladen, um über das Thema Jugendraum zu sprechen. Dafür soll Anfang März eine Sondersitzung stattfinden. „Ich finde, dass wir auch ein bisschen ein Anrecht darauf haben, Druck aufzubauen“, sagte Philipp Kling. Man wolle sich mit dem Projekt nicht gleich abwimmeln lassen. Auch nicht mit dem Verweis auf Lärmschutz: „Eine Bar ist auch laut und andere Dinge in der Stadt mögen auch laut sein“, befand er.
Es muss keine dauerhafte Lösung sein
Deutlich wurde in der Sitzung auch, dass nicht zwingend eine dauerhafte Lösung gefunden werden muss. Auch ein temporärer Jugendraum könnte eine Möglichkeit sein, so Eva-Maria Beller – also einer, der erst einmal nur für ein paar Jahre betrieben wird. „Man kann es mal ausprobieren“, sagte sie.
Ebenfalls nicht abgeneigt scheint der Jugendgemeinderat zum Beispiel von der Idee eines Strandclubs zu sein. Dieser könnte zum Beispiel am Skatepark entstehen, sagte Beller. Kilian Migray brachte dazu die Möglichkeit einer Hütte ins Spiel, die ähnlich wie die Jugendhütte in Böhringen gebaut und an kälteren Tagen genutzt werden könnte.